Japanische Bahngesellschaft bietet Kundendaten an

Seit Anfang dieses Monats analysiert die East Japan Railway Company die anonymisierten Nutzungsdaten des auf NFC basierenden E-Tickets Suica und bietet sie Einzelhandels- und anderen Unternehmen an. Daran regt sich nun Kritik.

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In Japan regt sich Kritik an der Bahngesellschaft East Japan Railway Company, die Unternehmen Daten ihrer Kunden zur Auswertung anbietet. Seit Anfang dieses Monats werden die Nutzungsdaten des auf NFC basierenden E-Tickets Suica analysiert und in monatlichen Zusammenfassungen Einzelhandels- und anderen Unternehmen angeboten, die diese für ihr die Analyse ihres Geschäftspotenzials nutzen können sollen, wie Nikkei berichtete.

Zwar werden die Daten der 42 Millionen Suica-Inhaber anonymisiert und nur Merkmale wie Alter, Geschlecht und Nutzungsdauer berücksichtigt. Die Abnehmer zahlen umgerechnet beispielsweise 36.000 Euro für ein Jahrespaket an Daten, die an zehn Stationen gewonnen wurden. Angesichts eines jüngsten Datenskandals der Tokioter Metro regen sich aber Zweifel. Dabei waren die persönlichen Daten einer Kundin öffentlich geworden.

Der japanische Sicherheitsexperte Hiromitsu Takagi kritisiert laut einem Bericht der Computerworld, selbst wenn es einen korrekten Weg gebe, die Daten zu nutzen, müssten die Kunden zunächst einwilligen. Doch diese seien nicht gefragt worden. Ein Sprecher der Bahngesellschaft betonte laut dem Bericht, es sei nicht möglich, durch die Daten auf einzelne Kunden rückzuschließen. Daher gebe es kein Datenschutzproblem. (anw)