Bericht: Microsoft wollte Zynga kaufen

2010 war der Softwareriese offenbar ernsthaft daran interessiert, den Spiele-Anbieter zu übernehmen. Verhandlungsführer war damals Microsofts Unterhaltungs-Chef Don Mattrick, der in dieser Woche als neuer CEO von Zynga anfängt.

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Microsoft hatte offenbar geplant, den Spiele-Anbieter Zynga zu kaufen. 2010 soll Microsofts damaliger Unterhaltungs-Chef Don Mattrick Verhandlungen für eine Übernahme geführt haben, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Bezug auf informierte Kreise berichtet.

Angedacht war dabei offenbar, das Spieleangebot der Xbox-Konsolen durch Social Games wie Farmville zu erweitern, die sich zu der Zeit hoher Beliebtheit erfreuten. Die Gespräche scheiterten laut dem Bericht – inzwischen dürfte Microsoft darüber auch nicht unglücklich sein: Zynga ist schwer angeschlagen, die einstigen Spielehits wie Farmville und Cityville haben offenbar stark an Reiz verloren und können immer weniger Spieler binden. Mitte Juni musste das Unternehmen ein Sparprogramm mit 520 Entlassungen bekannt geben.

Der damalige Verhandlungsführer Don Mattrick hat Microsoft übrigens verlassen – und soll am Montag seinen Posten als neuer Chef von Zynga antreten, wie vergangene Woche bekannt wurde. Er löst damit den Zynga-Gründer Mark Pincus ab, der in den Aufsichtsrat rückt. Microsofts Unterhaltungssparte, die unter anderem für die Xbox zuständig ist, soll kommissarisch von Konzern-Chef Steve Ballmer geleitet werden.

Offen ist, ob Mattricks Weggang mit dem Umstrukturierungsprogramm zusammenhängt, das Microsoft wohl bald bevorsteht. Ursprünglich wurde Mattrick als einer der Kandidaten gehandelt, dem im Zuge des zu erwartenden Konzernumbaus ein breiteres Aufgabenspektrum zukommen könnte. Insider erwarten laut Berichten tiefgreifende Veränderungen bei Microsoft. (axk)