Japanische Mobilfunker streiten um Handy-Design

NTT DoCoMo wirft dem Konkurrenten Softbank Mobile vor, sich bei einem neuen Einfachhandy zu sehr am Design eines NTT-Geräts orientiert zu haben und beantragte eine einstweilige Verfügung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der größte Mobilfunkanbieter Japans NTT DoCoMo geht gerichtlich gegen ein vom Konkurrenten Softbank Mobile vermarktetes Handy vor. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Nikkei. Zusammen mit dem Gerätehersteller Fujitsu beantragte der Netzbetreiber eine einstweilige Verfügung gegen den Verkauf des von Toshiba hergestellten Modells Simple Phone 821T, weil es mit seinen großen Tasten und der einfachen Benutzung der neuen Generation der Raku-Raku-Serie von NTT DoCoMo sehr ähnlich sei.

Die Klage beruft sich auf das japanische Gesetz gegen unfairen Wettbewerb. NTT DoCoMo fordert einen Vermarktungsstopp des Handys und will die Geräte aus den Läden verbannen. Softbank kündigte eine Erwiderung nach Prüfung der Vorwürfe und Abstimmung mit Toshiba an. Der Anbieter hatte das neue Einfachhandy im Januar angekündigt und trotz einschlägiger Warnung seitens NTT DoCoMo im März mit der Vermarktung des Geräts begonnen. Raku-Raku-Handys vermarktet NTT DoCoMo seit 1999.

Der Schritt vor Gericht sei eine Neuheit auf dem japanischen Markt, heißt es bei Nikkei weiter. Unternehmen seien bisher gerne dem Beispiel der Konkurrenz gefolgt, wenn sich ein bestimmtes Gerät als populär erwiesen habe. Dagegen rechtliche Schritte einzuleiten, sei bisher nicht die Norm gewesen. Beobachter schätzen, dass der mit sinkenden Marktanteilen kämpfende Riese NTT DoCoMo den erfolgreichen Konkurrenten mit dem Prozess in die Schranken weisen wolle. (vbr)