Blackberry-Chef bittet um Geduld: "Es wird nicht einfach"

Der Smartphone-Hersteller Blackberry kämpft verbissen gegen den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. An vorderster Front steht der deutsche Manager Thorsten Heins. Auf der Hauptversammlung deutet er weitere Einsparungen an.

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  • dpa

Der Blackberry-Vorstandsvorsitzende, Thorsten Heins, verlangt von seinen Aktionären Geduld: "Es braucht mehr als ein paar Quartale, bis wir dorthin gelangen, wo wir hin wollen."

(Bild: dpa, Oliver Ber/Archiv)

Nach enttäuschenden Geschäftszahlen und einem Kurseinbruch wirbt Blackberry-Chef Thorsten Heins um Vertrauen bei den Anteilseignern. "Es braucht mehr als ein paar Quartale, bis wir dorthin gelangen, wo wir hin wollen", sagte der aus Deutschland stammende Manager auf der Hauptversammlung des Smartphone-Herstellers im kanadischen Waterloo. Der Wettbewerb sei stark. "Es wird nicht einfach."

Heins hatte zu Jahresbeginn neue Smartphones mit dem allgemein gelobten Betriebssystem Blackberry 10 vorgestellt. Die Verkaufszahlen blieben aber hinter den Erwartungen zurück und es liefen neue Millionenverluste auf, woraufhin vor zwei Wochen die Aktie des Unternehmens massiv einbrach.

Von den anwesenden Aktionären bekam Heins nun lobende Worte und die Aktie stieg während der Versammlung um 3 Prozent. Der ehemalige Siemens-Manager war vor einem guten Jahr angetreten, um das kanadische Unternehmen fit zu machen gegen Branchenriesen wie Apple mit seinem iPhone oder Samsung mit seinen Galaxy-Handys beziehungsweise die Phalanx der Handy-Hersteller, die auf Googles Android-System setzen.

Heins richtet Blackberry vor allem auf Geschäftskunden aus, die eine hohe Sicherheit benötigen. Dafür sind Blackberrys bekannt. "Wir alle verfolgen die Nachrichten", sagte der Firmenchef. Neben Handys kann er sich auch den Einsatz von Blackberry-Software in Autos oder Maschinen vorstellen. "Wir sind hundertprozentig offen für Partnerschaften."

Der Marktanteil von Blackberry bei Smartphones hat sich nach Angaben der Marktforscher von IDC und von Gartner auf 3 Prozent halbiert; laut IDC ist das Blackberry-System damit hinter Windows Phone zurückgefallen. Besonders schlecht läuft es in den USA, dem Heimatmarkt von Apple. Heins reagierte auf die Entwicklung mit einem Sparprogramm, dem Tausende Stellen und ganze Werke zum Opfer fielen. Er deutete nun weitere Einsparungen an, um Investitionen in neue Geräte und Software zu finanzieren.

"Es gibt nicht nur einen oder zwei Gewinner in diesem Markt", sprach Heins den Aktionären Mut zu, die teilweise viel Geld verloren haben. Gleichzeitig warnte er aber: "Es gibt keine Sicherheit, dass wir Erfolg haben werden, lassen Sie mich da klar sein." Die Verwaltungsratsvorsitzende Barbara Stymiest stärkte Heins den Rücken bei seinen Umbauplänen: "Wir stehen vollauf hinter dem Management." (jk)