AOL Time Warner will Kabelnetze öffnen
AOL Time Warner kündigte an, sein Kabelnetz in den USA auch anderen Systembetreibern zur Verfügung stellen zu wollen.
Der Mediengigant AOL Time Warner kündigte gestern an, sein Kabelnetz in den USA auch Systembetreibern zur Verfügung zu stellen, die nicht mit dem Konzern in Verbindung stehen. Allerdings sorgte die Ankündigung bei der amerikanischen Regulierungsbehörde für Skepsis. William Kennard von der Federal Communications Commission (FCC) erklärte bereits, seine Agentur werde den Vorschlag sorgfältig analysieren um sicherzustellen, dass zuallererst das Interesse der Öffentlichkeit gewahrt werde. Bisher vertrat die FCC die Meinung, dass Regulierungsbehörden in diesem neuen Markt nicht intervenieren sollten. Hauptsächlicher Kritikpunkt an der Ankündigung seien die mangelnden Informationen: AOL Time Warner habe bisher keine Auskünfte über den Modus oder das Preismodell für andere Systembetreiber gegeben. Viele Fragen blieben also noch unbeantwortet, so beispielsweise auch die nach den Bedingungen, die ein Provider erfüllen muss, um das Time-Warner-Kabelnetz nutzen zu dürfen.
Gerald Levin, bislang CEO von Time Warner, schwärmt hingegen von dem Projekt: "Wir meinen es ernst damit, Rahmenbedingungen zu schaffen, die dem Kunden eine wirklich freie Wahl lässt." Levin hofft, dass auch andere Kabelnetzbetreiber dem Beispiel folgen werden -- dies würde die Verbreitung von Breitband-Kabelnetzen erheblich beschleunigen.
In der Zwischenzeit hat AOL noch eine weitere Reihe von strategischen Allianzen angekündigt. So sollen über das Handy-Netz des US-Anbieters Sprint Kunden künftig eine Internet-Verbindung aufbauen können, um E-Mail und andere AOL-Dienste zu benutzen. Außerdem wurde man sich mit dem finnischen Hersteller Nokia einig, dessen Handys bald den AOL-Online-Service unterstützen sollen. (pab)