Oracle leiht sich 3 Milliarden US-Dollar

Mit drei Unternehmensanleihen will Oracle Kapital beschaffen, das unter anderem für den Rückkauf von Aktien, Dividendenzahlungen und Übernahmen verwendet werden soll. Fast alle flüssigen Mittel liegen aus steuerlichen Gründen außerhalb der USA.

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Von
  • Christian Kirsch

Oracle besorgt sich per Unternehmensanleihe Geld am Kapitalmarkt, obwohl die eigenen Geldkoffer prall gefüllt sind. Von den im letzten Jahresbericht (PDF-Dokument) ausgewiesenen rund 32 Milliarden US-Dollar Barreserven liegen jedoch 28 Milliarden im Ausland. Bei der Rückführung in die USA würden jedoch Steuern anfallen, sodass es für die Firma günstiger ist, sich Geld gegen Zinsen zu leihen. Aus denselben Gründen hatte sich in diesem Jahr bereits Apple mit 17 Milliarden US-Dollar verschuldet.

Oracle will nun am Kapitalmarkt 3 Milliarden US-Dollar einsammeln: 500 Millionen werden in Anlehnung an den LIBOR verzinst, 1,5 Milliarden mit 2,375 Prozent und 1 Milliarde mit 3,625 Prozent. Diese letzte Anleihe läuft bis 2023, die ersten beiden werden 2019 zurückgezahlt. Das Geld soll unter anderem dazu verwendet werden, Aktien zurückzukaufen. Auch Dividenden und Übernahmen will Oracle mit dem geliehenen Geld finanzieren. Seit 2010 hat Oracle durch Rückkäufe die Zahl seiner frei gehandelten Aktien um fast 10 Prozent reduziert und dafür 12 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Für zusätzliche Aktienrückkäufe sind schon 14 Milliarden US-Dollar bewilligt.

In den USA zahlte Oracle für das Ende März beendete Geschäftsjahr gut 21 Prozent Steuern auf seine Gewinne. In Irland, wo eine Muttergesellschaft die Gewinne der europäischen Töchter einsammelt, fallen laut Gesetz nur 12,5 Prozent an. 2012 gelang es Oracle jedoch, weniger als diesen Satz an den Staat abzuführen. (ck)