Polaroid meldet Insolvenz an

Das US-amerikanische Unternehmen Polaroid reagiert damit auf ein laufendes Betrugsverfahren gegen seinen Eigentümer Petters Group Worldwide. Die Unternehmensgeschäfte des Elektronikherstellers sollen trotz Gläubigerschutz normal weiterlaufen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Achim Barczok

Der US-amerikanische Foto-Pionier Polaroid hat ein Insolvenzverfahren nach Kapitel 11 des US-amerikanischen Insolvenzrechts eingeleitet und Gläubigerschutz beantragt. Das gab das Unternehmen, das sich unterdesssen zum Elektronikhersteller gewandelt hat, am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. Polaroid führt ein laufendes Betrugsverfahren gegen die Petters Group Worldwide, die Polaroid 2005 übernommen hatte, als Grund für die Insolvenz an.

Deren Eigentümer Tom Petters soll über Jahre hinweg Investorengelder mit Hilfe von vorgetäuschten Warengeschäften erschlichen haben. Im Verfahren gegen die Petters Group geht es laut der überregionalen US-Zeitung Star Tribune um eine Summe von über 3,5 Milliarden US-Dollar. Das Gerichtsverfahren gegen Tom Petters ist für Februar 2009 angesetzt.

Laut Polaroid soll das Insolvenzverfahren keine Auswirkungen auf Produktion, Arbeitsverhältnisse oder Kundengeschäfte haben. Polaroid-Chefin Mary Jeffries sagte dazu: "Wir gehen davon aus, das operative Geschäft während der Umstrukturierung normal fortzuführen und wir planen die Markteinführung neuer Produkte im Jahr 2009."

Das Betrugsverfahren gegen Petters Group Worldwide trifft Polaroid in einer Zeit, in der das Unternehmen mit der Umstellung auf digitale Fotografie schwer zu kämpfen hat. Im Februar hatte es die Produktion von Sofortbildkameras eingestellt, die seit Jahrzehnten das Markenzeichen von Polaroid gewesen waren. Den Durchbruch ins digitale Zeitalter will das Unternehmen mit mobilen, akkubetriebenen Druckern wie den im Februar 2008 vorgestellten Polaroid PoGo schaffen, die aus Sicht des Unternehmens die Zukunft des Sofortbilds darstellen. (acb)