NASA weist den Schweif unseres Sonnensystems nach

Mithilfe eines NASA-Satelliten konnten Forscher nun nachweisen, dass unser Sonnensystem einen Schweif hinter sich herzieht. Beobachten konnten sie das Gebilde aber nur indirekt.

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Darstellung des Schweifs

(Bild: NASA)

Wissenschaftlern ist erstmals ein Blick auf den "Schweif" unseres Sonnensystems gelungen. Das teilte die US-Weltraumagentur unter Berufung auf Erkenntnisse mit, die mithilfe des Satelliten Interstellar Boundary Explorer (IBEX) gewonnen wurden. Ähnlich einem Kometen hat auch unser Sonnensystem einen solchen Schweif und dessen Aufbau sowie Grenzen konnten nun erstmals ausgemessen werden. Dabei seien auch bereits erarbeitete Modelle bestätigt worden.

Bekannte Beispiele eines Sternenschweifs

(Bild: NASA/ESA/JPL-Caltech/GSFC/SwRI)

Vorher wurden solche Schweife bereits bei anderen Sternen nachgewiesen, aber ob es einen solchen auch bei unserem gebe, sei schwierig zu erkennen. Zwar sei die Sonde Pioneer 10 in diese Richtung unterwegs gewesen, aber sie musste 2003 aufgegeben werden, bevor sie diese Zone erreicht hatte. IBEX habe die Zone nun untersucht, indem neutrale Partikel analysiert wurden, die bei Kollisionen an der Grenze der Heliosphäre entstehen. Sie entstehen, wenn Teilchen, die von der Sonne stammen, mit interstellaren Partikeln zusammen stoßen. IBEX kann diese neutralen Überreste davon nachweisen und die Struktur an ihrem Ursprungsort untersuchen.

Rechts und links die langsamen Partikel, oben und unten die schnellen.

(Bild: NASA)

Der Schweif besteht den Forschern zufolge aus schnellen und langsamen Partikeln. Sieht man direkt den Schweif entlang, ergeben sie demnach die Form eines vierblättrigen Kleeblatts. An beiden Seiten finden sich die Partikel, die sich vergleichsweise langsam bewegen, während oben und unten schnelle Teilchen vorherrschen. Das habe Sinn, stoße die Sonne doch an ihren Polen vorwiegend schnellen Sonnenwind aus und langsamen an ihrem Äquator. Insgesamt sei die Struktur aber leicht verschoben, was darauf hindeute, dass sich die Partikel auch an die magnetischen Felder in der interstellaren Umgebung anpassen. Wie lang der Schweif insgesamt ist, können die Wissenschaftler jedoch noch nicht sagen.

(mho)