Kim Dotcoms Mega will Chats und Mails verschlüsseln

Der von Kim Dotcom (aka Kim Schmitz aka Kimble) gegründete Datei-Hoster Mega will demnächst einen Dienst für verschlüsselte Chats und Mails anbieten. Nachrichten sollen zunächst webbasiert sein, eigene Apps und Mail später folgen.

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Noch im Sommer will der Datei-Hoster Mega einen webbasierenden Messenger für verschlüsselte Kommunikation veröffentlichen, wie Gründer Kim Dotcom (aka Kim Schmitz aka Kimble) der Seite Torrentfreak mitteilte. Der Dienst soll innerhalb von vier bis sechs Wochen starten, eigenständige Apps soll es in zwei bis drei Monaten geben. Später soll auch ein verschlüsselter Mail-Service dazu kommen. Allerdings könne es laut Dotcom dabei auch zu Verzögerungen kommen.

Die Pläne bestätigt Mega-CEO Vikram Kumar in einem Blog-Eintrag, gleichzeitig würden aber auch noch Entwickler für diese und andere Projekte gesucht. Die Entwicklung der verschlüsselten Dienste geschehe auf zahlreichen Wunsch der Kunden. In einem weiteren Beitrag spricht Kumar von einem laufenden Krypto-Krieg, in dem Behörden und Regierungen versuchen werden die Möglichkeiten zur Verschlüsselung einzuschränken. Die Argumente wären die gleichen wie den Neunzigern – nationale Sicherheit, Cyber-Spionage und Pädophile. Am Ende werde dies in einem labilen Waffenstillstand münden, bei dem die Regierungen einsehen müssten, dass sie nur wenig Möglichkeiten hätten, die Verwendung von Kryptografie durch Firmen und Privatpersonen einzuschränken.

Nach dem medienwirksamen Ende von Megaupload und der vorübergehende Festnahme von Dotcom gründete dieser den neuen Datei-Hoster Mega. Diese versucht sich als "Privacy Company" zu positionieren: Alle bei Mega gespeicherten Daten sollen sicher verschlüsselt sein. Wie wasserdicht diese Verschlüsslung ist Anlass einiger Diskussionen, bereits kurz nach dem Start gab es Zweifel an deren Umsetzung.

Mega und Kim Dotcom sind nicht die einzigen, die im im Rahmen nach der Aufdeckung von Prism und anderen staatlichen Abhörprogrammen verschlüsselte Kommunikation anbieten wollen. So sammelt etwa Pirate-Bay-Mitbegründer Peter Sunde auf Kickstarter für einen Krypto-Messenger für Android und iOS. Die dafür aufgerufene Summe von 100.000 US-Dollar war bereits nach anderthalb Tagen geknackt worden. (asp)