Black Hat 2013: NSA-Direktor spricht auf Hackerkonferenz

Die Veranstalter der Black-Hat-Konferenz haben den NSA-Chef General Keith Alexander als Keynote-Sprecher gewinnen können. Das sorgt für einige Aufregung.

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Von
  • Boi Feddern

Spricht auf der Black-Hat-Konferenz: NSA-Direktor Keith Alexander

(Bild: Black Hat)

General Keith Alexander, NSA-Direktor und Oberbefehlshaber des Cyber-Kommandos des US-Verteidigungsministeriums, soll als Keynote-Sprecher auf der diesjährigen Black-Hat-Konferenz in den USA auftreten. Diese Ankündigung sorgt für Aufregung, nachdem erst vor wenigen Tagen die Veranstalter der parallel stattfinden Hackerkonferenz Defcon darum gebeten hatten, dass sie sich dieses Jahr auf ihrer Veranstaltung keine Regierungsangestellten unter die Teilnehmer mischen: Die jüngsten Erkenntnisse rund um die umfangreichen Spähprogramme der US-Regierung machten es vielen Hackern schwer, unbefangen mit den Gesetzeshütern umgehen zu können.

Während sich beide Konferenzen zwar mit Sicherheitsthemen auseinandersetzen, haben sie unterschiedliche Zielgruppen. Anders als die Black-Hat-Konferenz, die vom Medienkonzern UBM Tech ausgerichtet wird, gilt die Defcon als klassische Hacker Convention. Dementsprechend unterschiedlich bewerten auch die Veranstalter die Teilnahme von Regierungsbeamten. Black-Hat-Manager Trey Ford sagte dem Guardian, es gebe wohl keinen besseren Zeitpunkt, General Alexander willkommen zu heißen. Es bestünde ein allgemein großes Interesse am Schutz kritischer Infrastruktur und dem Internet als Ganzen. "Wir haben beide großes Interesse Privatsphäre zu definieren und zu verteidigen."

Einer der seltenen Auftritte Alexanders war ausgerechnet vergangenes Jahr auf der Defcon, auf der er Vorwürfe, wonach die NSA Daten anlasslos von mehreren hundert Millionen Menschen sammle, noch als falsch abstritt. Das weckte wiederum das Interesse des Kongressausschusses des US-Senats, das um eine öffentliche Erklärung bat, ob die NSA auch Daten von Amerikanern sammle. "Nicht wissentlich", hatte James Clapper, Direktor der Nationalen Geheimdienste (DNI), daraufhin geantwortet – eine Aussage, für die er sich mittlerweile entschuldigt hat.

Alexander soll am 31. Juli um 9 Uhr auf der Black-Hat-Konferenz auftreten. Nur einen Tag später startet die Defcon nur eine Meile vom Ceasars Hotel in Las Vegas entfernt. (boi)