Motorolas Highend-Smartphone Moto X: Hört permanent mit und kommt im August

Während der Google-Chef schon mit dem neuen Smartphone der Tochterfirma Motorola telefoniert, sickern nur nach und nach gesicherte Informationen zum neuen Hoffnungsträger durch - etwa das permanente Lauschen auf Suchanfragen.

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Viele offizielle Details von Motorola zum Android-Smartphone Moto X gibt es immer noch nicht. Doch auch die Google-Tochter beherrscht die Kunst der wohldosierten Informationslecks. Erst lässt sich Google-Chef Eric Schmidt öffentlichkeitswirksam mit einem neuen Motorola-Smartphone am Ohr fotografieren. Wenig später taucht ein Trainingsvideo des kanadischen Providers Rogers mit Details zur Software und einem Veröffentlichungstermin auf.

Zwar wurden das Video bei YouTube nach kurzer Zeit entfernt, die Infos konnte man jedoch nicht mehr einfangen. Demnach wird das Moto X im August in Kanada auf den Markt kommen. Vorher dürfte es wohl auch in den USA nicht starten. Ob und wann das Gerät nach Europa kommt ist bisher nicht bekannt.

Die Sprachsuche auf dem Motorola Moto X wird permanent nach der Anweisung des Nutzers lauschen.

(Bild: Rogers)

Im Mittelpunkt der kurzen Vorstellung steht die Software und die hat es durchaus in sich: Demnach wird das Gerät permanent lauschen, ob der Nutzer eine Anfrage starten will. Mit den Worten "OK Google" wird die Sprachsuche aktiviert, die dann ähnlich wie Siri Anfragen auch in kompletten Sätze versteht und die Aussprache des Nutzers lernen soll. Die überarbeitete Suche hatte Google bereits auf der Google I/O im Mai vorgestellt. Sie wird nicht nur im Moto X zum Einsatz kommen, sondern ist etwa auch bei Google Glass vorhanden. Dort muss man allerdings derzeit noch die Brille durch Berührung aktivieren, bevor Glass mithört.

Statusupdate von Apps sollen laut Video nicht mehr per "nichtssagender" LED angezeigt werden, sondern direkt auf dem Bildschirm erscheinen. Was nicht explizit im Video erwähnt wird, jedoch durch den Schnitt suggeriert wird: Offenbar muss der Nutzer nur auf das Gerät schauen, damit der Bildschirm aktiv wird, aber nicht wie sonst übliche eine Taste drücken.

Statt LED: Benachrichtigungen auf dem Display sollen mehr Infos bereitstellen.

(Bild: Rogers)

Wie Motorola die Funktion genau umsetzt, ist noch nicht bekannt. Motorola-Chef Dennis Woodside hatte aber bereits vor einigen Monaten angekündigt, dass sich das neue Smartphone auf seine Umgebung besser einstellen soll und durch seine Masse an Sensoren von anderen Smartphones unterscheide.

Ähnliche Funktionen der kommenden Xbox One von Microsoft führten allerdings nicht nur in Deutschland zu heftiger Kritik und Bedenken von Datenschützern. Weniger spektakulär und bedenklich sind die gezeigten Möglichkeiten die Kamera-Software, über ein Schütteln des Geräts zu starten oder der Verzicht auf einen expliziten Auslösebutton in der App.

Bereits seit längerem bekannt ist, dass das Moto X nicht nur in den USA entwickelt, sondern auch zusammengebaut wird. In einer Anzeigenkampagne versprach Motorola zudem eine Reihe von Individualisierungen. Kauft der Kunde direkt beim Hersteller, kann er sich die Farbe der Rückseite aussuchen und das Gerät gravieren lassen. Auch den Hintergrund für die Startseite soll man vorab festlegen können. Die Lieferzeiten sollen in den USA dennoch nur wenige Tagen betragen.

Optisch erinnert das Moto X von vorn an die Nexus-Geräte.

(Bild: Rogers)

Mit mehr Details zum Smartphone war bereits vergangene Woche gerechnet worden, als Motorola zu einer Presseveranstaltung lud. Die wenigen eingeladenen Journalisten dürfen bislang jedoch nichts über das Gerät verraten, offiziell gibt es keine weiteren Informationen von Motorola. Belastbare Details zur Hardware gibt es nicht, im Video ist jedoch eine aktive LTE-Verbindung zu sehen. (asp)