ProSiebenSat1: steigende Medien-Nutzung bei Rezession

"Die Menschen suchen nach Information und Ablenkung", meint der Vertriebsvorstand von ProSiebenSat.1. Das boomende Internet stehe auch künftig dem klassischen Medium Fernsehen nicht im Wege.

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Von
  • dpa

Die ProSiebenSat.1-Vermarktungsfirma SevenOne Media rechnet angesichts der Rezession mit einer steigenden Medien-Nutzung. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise die Nutzung von Medien insgesamt steigt", sagte Klaus-Peter Schulz, Vertriebsvorstand der Sendergruppe. "Davon werden die Zeitungen profitieren, aber überproportional vor allem das Fernsehen. Die Menschen suchen nach Information und Ablenkung."

Die Messung des TV-Konsums wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 ohnehin höhere Zahlen ausweisen. Von September an wertet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg auch die zeitversetzte Nutzung von Festplattenrekordern aus. Außerdem wird in den von der GfK gemessenen Haushalten ab dann auch das Nutzungsverhalten von bis zu 16 Gästen gemessen. Das wirkt sich vor allem bei sportlichen Großereignissen und Shows wie "Wetten, dass..?", "Deutschland sucht den Superstar" oder "Germany's next Topmodel" aus.

Somit werde der ausgewiesene TV-Konsum um drei bis vier Prozent steigen. Das boomende Internet, meint Schulz, stehe auch künftig dem klassischen Medium Fernsehen nicht im Wege. "Die Zahlen des Jahres 2008 zeigen, dass die rasante Zunahme der Internet-Nutzung selbst bei den jungen Zielgruppen nicht zu Lasten des Fernsehens geht", sagte Schulz. "Fernsehen und Internet leben in friedlicher Nachbarschaft. Sie kannibalisieren sich nicht."

Im Durchschnitt saß jeder Zuschauer ab drei Jahren im Jahr 2008 nach einer computergestützten Prognose täglich 207 Minuten vor dem Bildschirm. 2007 betrug die durchschnittliche Sehdauer noch 208 Minuten. Bei Kindern (bis 13 Jahre) sank sie von 87 auf 85 Minuten, bei den mehr als 50- Jährigen von 275 auf 274 Minuten. Die werberelevante Zielgruppe zwischen 14- und 49 Jahren blieb mit 178 Minuten TV pro Tag auf dem Vorjahresniveau, die 14- bis 29-Jährigen sahen sogar mit 136 Minuten drei Minuten mehr täglich fern als 2007. (dpa) / (jk)