Android-Tablets beflügeln europäischen IT-Markt

Laut einer Context-Studie stiegen die Tablet-Verkäufe durch westeuropäische Distributoren im ersten Halbjahr 2013 um 137 Prozent. Der Anteil von Android kletterte auf 61 Prozent. Herkömmliche PCs spielen bei den Distributoren eine immer kleinere Rolle.

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Von
  • Robert Höwelkröger

Obwohl die Hauptstütze der vergangenen Jahre in der klassischen IT-Distribution in Westeuropa, der Verkauf herkömmlicher PCs, weiter auf großer Talfahrt ist, stehen die europäischen Grossisten gut da. Grund ist der starke Zuwachs beim Verkauf von Tablet-PCs. Diese Sparte steigerte sich im ersten Halbjahr 2013 um 137 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen Context, das sich auf die Verkäufe in der Distribution spezialisiert hat, in seinem Halbjahres-Report.

Laut den Analysten werden die Tablet-Verkäufe vor allem durch Android-Geräte angetrieben. Dementsprechend stieg der Marktanteil der in der Distribution verkauften Geräte von 25,1 Prozent im ersten Halbjahr 2012 auf 61,2 Prozent. Währenddessen sank der Anteil von in der Distribution verkauften Geräte mit Apples iOS von 71,2 Prozent im Vorjahresvergleichszeitraum auf 37,2 Prozent. Länderspezifisch konnten die größten Zuwächse mit einem plus von 389 Prozent in Großbritannien verzeichnet werden. Im Vergleich dazu legten die Tablet-Verkäufe über den Großhandel in Deutschland um 86,7 Prozent, in Österreich um 298,5 Prozent, in der Schweiz um 45,2 Prozent und in Frankreich um 153.4 Prozent zu.

Die Verkäufe von Desktop-PCs, Netbooks Workstations und Notebooks brachen dagegen im ersten Halbjahr um weitere 12,6 Prozent ein. Im Einzelnen gaben die Verkäufe von Desktop-PCs gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 um 8 Prozent, die Verkäufe von Notebooks um 6,2 Prozent und die von Netbooks um 75,6 Prozent nach. Länderspezifisch wurden hier in der Distribution in Deutschland 17 Prozent weniger PCs, in Österreich 18 Prozent, in der Schweiz 18,5 Prozent und in Frankreich 7,7, Prozent verkauft. Nur in Großbritannien verkauften die Grossisten 3,3 Prozent mehr PCs als im Vorjahreszeitraum.

Sieht man vom kommerziellen Sektor ab, steigen die Investitionen in die IT in viele Ländern derzeit aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen nur langsam. "Viele Firmen sehen derzeit keinen Bedarf ihre IT zu erneuern und haben oftmals gerade erst ein Upgrade auf Windows 7 installiert. Zudem gehen sie nur zögerlich mit Windows 8 um und sind sehr unsicher, was das nutzen von Touch-Funktionen im betrieblichen Umfeld angeht", sagt Marie-Christine Pygott, Senior Analyst bei Context. So belief sich der Anteil von Windows 8 an verkauften Windows-Business-PCs durch die Distribution in Westeuropa auf gerade einmal 20 Prozent im ersten Halbjahr. (roh)