Wo bleibt die Originalität?

Science-Fiction- und andere Geek-Filme kranken oft an den ewig selben Plots. Ich wünsche mir mehr Hirnschmalz von Drehbuchschreibern und mehr Mut von Filmemachern.

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Von
  • Veronika Szentpetery-Kessler

Science-Fiction- und andere Geek-Filme kranken oft an den ewig selben Plots. Ich wünsche mir mehr Hirnschmalz von Drehbuchschreibern und mehr Mut von Filmemachern.

Ich gehe ins Kino, um überrascht zu werden. Das gilt ganz besonders für Science-Fiction- und andere Geek-Filme. Ich will die „Wow!“- und „Cool!“-Effekte. Ich will Filme wie „District 9“, in dem Aliens auf der Erde stranden und in Südafrika in ein Ghetto gesperrt werden, weil sie uns mal nicht absolut überlegen sind. Aber solche Perlen sind selten. Vor allem Hollywood-Filme enttäuschen in dieser Hinsicht häufig. Auf die eine oder andere Weise ist die Story immer eine Variation eines alten Themas. Das fiel mir neulich beim Trailer für den Mitte August startenden Matt-Damon-Film „Elysium“ wieder auf. Dem Trailer zufolge ist es mal wieder der folgende Plot:

  • Eine ausgewählte Elite lebt in Wohlstand und hält die übrige Menschen in Armut. Die Unterdrückten begehren auf und sprengen das System. Ein weiteres Beispiel dafür war 2011 der Sci-Fi-Thriller „Deine Zeit läuft ab“, in dem die Elite nicht mehr altert, der Plebs aber eine genetisch begrenzte Lebenszeit hat.

Weitere Plot-Rezepte, die gerne recycelt werden:

  • Roboter will menschlich werden
  • Die Erde wird von Aliens unterjocht. Die dezimierte Menschheit schickt eine Bombe zum Mutterschiff und befreit sich auf diese Weise.
  • Wir haben die Erde unbewohnbar gemacht und brauchen einen neuen Planeten.
  • Wir wollen den Mars (oder wahlweise einen anderen Planeten) besiedeln, der sich aber als extrem gefährlich entpuppt.
  • Und was bitte soll die ganze Zombiefilm-Epidemie?

Dass Hollywood auf Bewährtes setzt, sollte einen nicht überraschen, sagen Sie? Mag sein, aber das nimmt sie noch lange nicht aus der Pflicht. Manchmal gelingt auch eine Variation des altbekannten Themas? Das kommt durchaus vor, etwa beim Zombie-Film „Warm Bodies“. Aber mir fehlen die wirklich radikal neuen, überraschenden Ideen. Gelegentlich tauchen sie in Form von gutgemachten Fernsehserien auf. So überraschte „Flash Forward“ etwa mit Quantenphysik-Terroristen, denen das FBI auf die Spur zu kommen versucht. Leider wurde die Serie schon nach der ersten Staffel abgesetzt. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Crowdfunding-Plattformen mehr ungewöhnliche Ideen in die Kinos spülen. (vsz)