Customize Me: Wer auf den User zugeht, profitiert

Gerade im Mobilbereich gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ein Produkt besser an die Bedürfnisse des Endkunden anzupassen. Allerdings darf man das Customization auch nicht übertreiben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tam Hanna

Für einen Einwohner Westeuropas ist es nur schwer vorstellbar, dass Coca-Cola ernsthafte Konkurrenz hat – in Österreich konnte sich Red Bull mit seiner Cola gerade so am Markt etablieren. Im Osten ist die Situation völlig anders: Neben dem US-Produkt kämpfen auch eine Vielzahl von (besser schmeckenden) Limonaden wie Kofola um die Vorherrschaft.

Aus diesem Grund führt der US-amerikanische Konzern immer wieder innovative Werbekampagnen ins Feld. Die aktuelle Aktion ist in der Abbildung gezeigt – an prominenter Stelle in Bratislava parkt ein Truck, der mit dem Namen der Ehefrau (oder des Unternehmens) bedruckte Coca-Cola-Dosen ausspeit.

Aufgrund des enormen Andrangs muss ich ein Bild einer mit dem Heise-Schriftzug bedruckten Dose schuldig bleiben – viel wichtiger ist die der Aktion zugrunde liegende Idee. Wer eine Coca-Cola-Dose mit seinem Namen bekommt, fühlt sich vom Unternehmen ernst genommen – der Experte spricht von Customization.

Gerade im Mobilbereich gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ein Produkt besser an die Bedürfnisse des Endkunden anzupassen. So könnte ein Kochprogramm feststellen, wann ein User nach einer bestimmten Rezeptkategorie sucht – ein zu später Stunde an Desserts interessierter Nutzer fände so schon auf der Startseite diverse interessante Vorschläge.

Ein Newsreader könnte seine Frontpage nach einem ähnlichen Verfahren optimieren: Vom Nutzer besonders häufig mit einem Bookmark geehrte Newsdienste bekommen in Zukunft mehr Platz an prominenten Plätzen. Auf diese Art und Weise empfindet der User die Vorschläge des Programms als sinnvoll und fühlt sich "ernst genommen".

Allerdings darf man es auch nicht übertreiben. Das amerikanische Unternehmen Target hatte riesige Probleme, als es die Schwangerschaft eines amerikanischen Teenys korrekt voraussagte. Ein österreichischer Netzbetreiber deaktivierte seinen Customization-Algorithmus in den hauseigenen pornographischen Angeboten, um die Diskretion der Kunden zu wahren.

Trotzdem ist Customization stets ein Thema. Deshalb meine Bitte an Sie: Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit. Anonyme Einsendungen nehme ich unter tamhan at tamoggemon punkt com entgegen. ()