Studie: Musik-Piraterie in Norwegen auf dem Rückzug

In Norwegen ist die Anzahl der Raubkopien von Musik oder Filmen seit 2008 laut einer Erhebung von Marktforschern deutlich geschrumpft. Immer mehr Nutzer setzen auf legale Angebote.

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Von
  • Christian Braun

Die Anzahl der illegalen Kopien von Musik, Filmen oder TV-Serien ist einer Erhebung zufolge in Norwegen seit 2008 drastisch zurückgegangen. Das geht aus Zahlen hervor, die das norwegische Markforschungsunternehmen Ipsos MMI im Auftrag der Verwertungsgesellschaft Norwaco erhoben hat.
Die Studie (PDF-Datei) erfasst nach Angaben der Herausgeber illegale Downloads sowie die Verbreitung illegaler Kopien mittels physischer Datenträger.

Demnach ist die Zahl der illegal kopierten Musikstücke von 1,16 Milliarden im Jahr 2008 auf nur noch 210 Millionen im vergangenen Jahr zurückgegangen. Aber auch TV-Shows und Filme wurden 2012 mit rund 60 Millionen Kopien nur noch halb so oft raubkopiert wie vier Jahre zuvor.

Ursache seien legale Alternativen wie Musik-Streaming-Dienste wie Spotify oder WiMP sowie günstige Download-Angebote, sagte der Jurist und Copyright-Experte Olav Torvund von der Universität Oslo der norwegischen Zeitung Aftenposten. Knapp die Hälfte der Befragten nutzen Musik-Streaming-Dienste, von denen wiederum die Hälfte auch für die kostenpflichtigen Varianten bezahlen. Auch Video-on-Demand- und Video-Steaming-Dienste wie Netflix seien auf dem Vormarsch.

Auch in Deutschland sind die legalen Angebote weiter auf dem Vormarsch. Nach Angaben des Bundesverbands der Musikindustrie (BVMI) legten legale Downloads im vergangenen Jahr um 22,4 Prozent zu. In der ersten Hälfte des Jahres führte der BVMI rund ein Viertel des Umsatzes auf die digitalen Angebote und Musik-Streaming-Dienste zurück. (vbr)