Fedoras ARM-Portierung bekommt höheren Stellenwert

Der ARM-Port der Linux-Distribution Fedora wird ähnlich wichtig wie die x86-Ausführungen. Derweil ist eine lange Diskussion um den Vorschlag entbrannt, den Syslog-Daemon aufzugeben und stattdessen nur noch das Journal von Systemd zu nutzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Die ARM-Portierung wird wichtiger beim Fedora-Projekt: Das Fedora-Buildsystem baut die Softwarepakete, aus denen sich die Distribution zusammensetzt, in Zukunft standardmäßig nicht mehr nur für x86-32 und x86-64-Systeme, sondern im selben Zug auch für armv7hl (ARMv7-Befehlsatz, hardware floating-point, little endian). Alle Fedora-Entwickler werden daher bald direkt mit Build-Problemen auf ARM konfrontiert; bisher haben sich zumeist die Entwickler des ARM-Ports von Fedora um diese gekümmert.

Das neue Vorgehen geht aus dem Protokoll einer IRC-Sitzung des Fedora Engineering Steering Committee (FESCo) hervor. In dieser Sitzung hatte das technische Leitungsgremium der Distribution über einen Antrag diskutiert, der ARMv7-Portierung innerhalb von Fedora denselben Status zu verleihen wie den Versionen für x86-32- und x86-64-Systeme; bislang gilt die ARM-Portierung als "Architektur zweiter Klasse" (Secondary Architecture), um die Arbeit an den beiden x86-Versionen nicht zu verzögern. Beim derzeit vorbereiten Fedora 20 bleibt das aber vielleicht noch so, denn erst gegen Ende des Entwicklungsprozess wollen die Entwickler entscheiden, ob die ARM-Version von Fedora 20 einen so hohen Stellenwert bekommt, dass Probleme bei dieser Architektur die Freigabe der x86-Versionen aufhält.

Das technische Leitungsgremium der Distribution hat noch eine Reihe anderer Änderungen für das im November erwartete Fedora 20 beschlossen. Die KDE-Variante wird etwa den Anmeldemanager KDM aufgeben und zu SDDM wechseln. Ferner soll die Big-Data-Platform Haddoop in Fedora integriert werden. Der Virt-Manager soll Funktionen zum Anlegen von Datenträger-Snapshots und zum Aufsetzen von ARM-Gästen auf x86-Systemen erhalten.

Auf der Hauptmailingliste der Fedora-Entwickler werden derweil noch zahlreiche weitere Änderungen diskutiert. Eine ungewöhnlich lange Diskussion ist um den Vorschlag entbrannt, standardmäßig keinen Syslog-Daemon mehr zu installieren und sich stattdessen für die Protokollierung von Systemereignissen ganz auf das Journal von Systemd zu verlassen. (thl)