Microsofts Software Protection Platform erhält Datenschutz-Gütesiegel

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) hat Microsoft für die Software Protection Platform (SPP) ein Datenschutz-Gütesiegel verliehen. SPP ist der Oberbegriff für eine Reihe von Diensten, wie etwa der Online-Aktivierung, der Lizenzverwaltung und der Verhinderung der Umgehung von Sicherheitsmechanismen unter Windows Vista, Windows Vista SP1 und Windows Server 2008. Microsoft versucht damit sowohl die Verbreitung von Raubkopien einzudämmen als auch Nutzern die Gewähr zu geben dafür, dass sie eine Originalversion von Vista ohne Manipulation einsetzen.

Die Überprüfung durch die Gutachter ergab, dass bei SPP nur Daten übertragen werden, die Microsoft keine direkte Identifizierung der Nutzer ermöglichen. Allerdings wird bei der Einzellizenaktivierung der Computername übertragen, der standardmäßig Teile des ersten eingebenen Nutzernamens enthält. Sofern ein Anwender bei der Installation seinen vollständigen Namen für das erste Konto eingibt, ist für Microsoft prinzipiell der Rückschluss auf die echte Person möglich. Nach Angaben des ULD will Microsoft den Speicherprozess aber überarbeiten und am 19. Januar ein Update zur Verfügung stellen, nach dem ein Client den Computernamen nicht mehr an Microsoft überträgt. Das Kurzgutachten steht auf den Seiten des ULD zum Download bereit.

Die Prüfstellen bei diesem Verfahren waren die 2B Advice GmbH und TÜV Informationstechnik GmbH, während als Zertfizierungsstelle das ULD quasi als Gutachter der Gutachter fungierte. Laut ULD handelt es sich bei SPP nach dem Update-Service und dem Lizenzprüfungswerkzeug WGA schon um das dritte Produkt aus Redmond, das dem Verfahren zur Überprüfung von Datenschutz und Datensicherheit nach dem strengen deutschen Recht unterzogen wurde. Bereits am 13. November 2008 wurde für SPP schon das Europäische Datenschutz-Gütesiegel EuroPriSe verliehen. (dab)