Umfrage: Mehr Unterstützung beim Debugging für eingebettete Multicore-Systeme erwünscht

Eine Studie zur Entwicklung von Software für eingebettete Systeme mit Multicore-Prozessoren von Fraunhofer ESK ergab, dass neben mangelnden Testwerkzeugen es auch daran fehlt, parallele Strukturen mit Programmiersprachen geeignet abzubilden.

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Von
  • Alexander Neumann

Infolge einer Befragung von etwas mehr als 50 Softwareentwicklern hat das Fraunhofer-Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik (ESK) derzeitige Probleme bei der Entwicklung von Software für eingebettete Systeme mit Multicore-Prozessoren herausgearbeitet. Am wichtigsten waren den Entwicklern Debugging- und Test-Tools, an denen es bis jetzt offenbar noch mangelt.

Neben dem Fehlen geeigneter Werkzeuge und deren mangelnden Integration in eine Werkzeugkette bemängelten die Befragten die Schwierigkeit, parallele Strukturen mit Programmiersprachen abzubilden. Das ist umso eklatanter, da die Befragten davon ausgehen, dass die Verbreitung von Multicore-Prozessoren in den nächsten fünf Jahren auch bei eingebetteten Systemen steigen werde.

Die wichtigsten Anforderungen an Embedded-Software sehen die Befragten in Performanz, deterministischem Verhalten und Echtzeit (10 μs bis 10 ms). Als aufwendigsten Arbeitsschritte bei der Entwicklung machen die Teilnehmer Test, Debugging und Implementierung aus. In diesem Umfeld besteht anscheinend auch der größte Bedarf an Unterstützung, denn als größte Probleme wurden das Debugging zeitkritischer Software, die Reproduzierbarkeit von Fehlern und unzureichend spezifizierte Anforderungen genannt.

Bei Implementierung, Debugging und Test würden sowohl kommerzielle als auch quelloffene und selbst entwickelte Werkzeuge eingesetzt. Die Nutzung kommerzieller Tools korreliert offenbar mit dem V-Modell: In den frühen Phasen werden sie häufig genutzt, in den späten oft durch freie, quelloffene und selbst entwickelte Werkzeuge ersetzt. Gründe für die Eigenentwicklung sind bei 60 Prozent der Befragten das Fehlen passender Werkzeuge und bei 40 Prozent fehlende Funktionen. Ein weiterer Grund sind die hohen Anschaffungskosten für Softwarewerkzeuge. (ane)