Swisscom stellt interaktives Fernsehangebot wieder ein

Da die interaktive Fernbedienung "Betty" gefloppt ist, stellt der Telekommunikationskonzern das Projekt in seiner Heimat komplett ein; für Deutschland wird angeblich ein Käufer gesucht.

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Von
  • Nico Jurran

Erst Mitte 2006 hatte das Telekommunikationsunternehmen Swisscom sein Mitmach-Fernsehen Betty TV gestartet, in dessen Mittelpunkt die "interaktive" Fernbedienung "Betty" steht. Sie integriert ein neunzeiliges Schwarz-Weiß-Display, auf dem Mitmachmöglichkeiten dargestellt werden, so genannte "Betty-Events". Dazu gehören Wettbewerbe, Quizspiele, Abstimmungen, Umfragen, Informationen und Werbung. Außerdem verfügt die Fernbedienung über vier zusätzliche Tasten, mit denen die Antworten für das direkte Mitmachen ausgewählt werden. Nun ist der Spuk in der Schweiz allerdings schon wieder vorbei: "Die Ergebnisse von Betty TV (Schweiz) liegen deutlich unter unseren Erwartungen, weshalb eine Weiterführung des Betty-Dienstes aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen nicht mehr gerechtfertigt ist", heisst es in einem Schreiben der Swisscom an Betty-Kunden. Ab dem 1. Dezember 2007 seien auf der Betty-Fernbedienung keine Betty-Events mehr zu empfangen.

Von der Einstellung in der Schweiz seien die Aktivitäten von Betty TV in Deutschland jedoch nicht betroffen, so Swisscom-Sprecher Carsten Roetz gegenüber dem Tages-Anzeiger. Allerdings versuche das Telekommuntikationsunternehmen auch hierzulande Betty TV loszuwerden. Es gebe bereits verschiedene Interessenten, Namen wollte Roetz aber noch keine nennen.

Bei Betty TV überträgt ein an die Telefonleitung angeschlossenes Mini-Funkmodem die von der Fernbedienung empfangenen Antworten an die Server, die Fernbedienung erhält ihre Informationen wiederum von einem speziellen, mit dem Fernseher verbundenen Gerät, in welchem eine proprietäre Technik so genannte "Barcode-Informationen" dekodiert, die von den jeweiligen TV-Sendern ins Fernsehbild eingespeist werden. Laut Entwickler sind die Barcode-Informationen unsichtbar, einige Anwender mögen dieser Darstellung allerdings nicht folgen. (nij)