"Enthusiasmus unterschätzt"

Ein Prozessor, ein Speicher, Anschlüsse für Netzwerkkabel und Fernseher: Der Raspberry Pi, gerade mal so groß wie eine Kreditkarte, begeistert auch viele Erwachsene. Dabei hat der Brite Eben Upton den Mini-PC eigentlich für Kinder entwickelt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christoph Seidler

Ein Prozessor, ein Speicher, Anschlüsse für Netzwerkkabel und Fernseher: Der Raspberry Pi, gerade mal so groß wie eine Kreditkarte, begeistert auch viele Erwachsene. Dabei hat der Brite Eben Upton den Mini-PC eigentlich für Kinder entwickelt.

TR: Herzlichen Glückwunsch, Herr Upton. Ihr Raspberry Pi ist aus der DIY-Bewegung nicht mehr wegzudenken.

EBEN UPTON: Daran haben wir zunächst gar nicht gedacht, als wir das Projekt 2006 auf den Weg gebracht haben. Doch wir hatten die Größe und den Enthusiasmus der Maker-Community unterschätzt. Wir wollten ein paar Tausend Raspberry Pi verkaufen, vielleicht zehntausend, und sind inzwischen bei 1,3 Millionen. Jetzt passt er in der Tat gut in das Maker Movement, da hatten wir wirklich Glück mit unserem Zeitplan.

Was ist so interessant an einem kleinen Stückchen Hardware mit recht eingeschränkter Leistungsfähigkeit?

Trotz seines nicht so starken Prozessors liefert das Gerät bei einigen Anwendungen ziemlich gute Leistungen wie Grafik und Video. Da braucht sich der Raspberry Pi kaum vor anderen Computern zu verstecken. Viele Leute nutzen ihn als Media Center zum Abspielen von Filmen und Musik. Aber man kann auch spannendere Sachen damit machen.

Zum Beispiel?

Einige Leute hier in Großbritannien hängen ihren Raspberry Pi an Ballons und schicken sie damit so hoch, dass sie beinahe den Weltraum erreichen. Das Gerät nimmt Bilder auf und überträgt sie per Funk zum Boden. Ich finde das ziemlich cool. Der letzte Ballon, den ich verfolgt habe, ist bis Österreich geflogen.

Was ist der Unterschied zwischen dem Raspberry Pi und anderen Open-Source-Produkten wie der Plattform Arduino?

Trotz kleinerer Überschneidungen handelt es sich grundsätzlich um zwei verschiedene Dinge. Der Arduino muss an einen PC angeschlossen und dort programmiert werden. Dann werden die Daten auf den Arduino übertragen – und der macht, was ihm das Programm sagt. Der Raspberry Pi aber ist ein vollwertiger PC. Er hat sein eigenes Betriebssystem und kann ganz allein mit der Hardware sprechen (vsz)