US-Investor: pulsierende Start-up-Szene in vielen Städten

Der bekannte Risikokapitalgeber Brad Feld hält von Technology-Clustern und Wirtschaftskennzahlen nicht viel - er setzt auf eine pulsierende Start-up-Szene. Wie man die aufbaut, verrät er im Gespräch mit Technology Review.

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Wenn Kommunalvertreter, Unirektoren oder Politiker ihre jeweilige Metropole zum "Start-up-Hub" mit jungen Technikfirmen umgestalten wollen, geht das nicht selten schief. Der bekannte US-Risikokapitalgeber Brad Feld glaubt, den Grund dafür gefunden zu haben – und will im Besitz einer Formel sein, die bessere Ergebnisse verspricht. Wie der Partner der Foundry Group im Interview mit Technology Review sagte, geht das nur, wenn Unternehmer selbst sich engagieren. Es brauche nicht einmal ein Dutzend Entrepreneure, die sich zusammentun und etwa einen Frühphasen-Inkubator gründen, so Feld.

"Es geht wirklich darum, dass Unternehmer anfangen, Dinge zu tun. In einer Stadt ohne Start-up-Szene geht es nicht darum, zuerst einen Haufen Geld in die Hand zu nehmen, um damit eine Nonprofit-Förderorganisation zu finanzieren, auch nicht darum, die Kommunalpolitik einzubinden." Ziel müsse stets sein, andere unternehmerische Führungspersönlichkeiten zu finden, die auf jeden Fall für weitere 20 Jahre in der Stadt bleiben wollen und sich entsprechend aktiv zeigen.

Feld hat zum Thema mittlerweile auch ein Buch namens "Startup Communities" geschrieben, in dem er auch darauf eingeht, was unternehmerfreundliche Städte in früheren Zeiten ausmachte – und wie sie sich zum Negativen entwickelten. "Nehmen Sie eine Stadt wie Detroit. Vor hundert Jahren war Detroit eine unglaubliche Start-up-Community. Sein Niedergang hat viel mit Unternehmenskulturen und Hierarchien zu tun, mit all den klassischen Problemen, die aufkommen, wenn Firmen zu Riesen werden." Das Gute an einer Start-up-Szene sei, dass sie permanent den Status Quo herausfordert. "Viele Städte, die einst wirtschaftlich wichtig und mächtig waren und heute herumkrebsen, könnten sich mit einer Start-up-Szene verjüngen."

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(bsc)