US-Navy will mit Roboter-Schiffen gegen Seeräuber vorgehen

Insbesondere vor der ostafrikanischen Küste kommt es immer wieder zu Überfällen auf vorbeifahrende Handelsschiffe. Die US-Navy will künftig unbemannte Aufklärungs- und Kampfschiffe vom Typ "Protector" gegen die schwerbewaffneten Piraten einsetzen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Piraterie wird heutzutage nicht nur mit dem Internet in Verbindung gebracht – auch die klassische Seeräuberei ist längst nicht ausgerottet. Insbesondere vor der ostafrikanischen Küste kommt es immer wieder zu Überfällen auf vorbeifahrende Handelsschiffe. Angaben des Internationalen Meeresbüros (IMB) zufolge sind es zumeist somalische Piraten, die Schiffe angreifen und ausrauben. Das IMB forderte die in der Region patrouillierenden westlichen Marineverbände deshalb zuletzt auf, verstärkt gegen die Piraten vorzugehen.

Weil die modernen Seeräuber meist mit automatischen Waffen und Panzerfäusten ausgerüstet sind, will die US-Navy künftig unbemannte Aufklärungs- und Kampfschiffe vom Typ "Protector" gegen die Piraten einsetzen. Die ursprünglich vom israelischen Militär entwickelten sogenannten Unmanned Surface Vehicles (USV) werden gemeinsam von den Rüstungsunternehmen Rafael (Israel), BAE Systems (Großbritannien) und Lockheed Martin (USA) vermarktet. Das rund zehn Meter lange Roboter-Schiff wird wie ein Jet-Ski per Wasserstrahl angetrieben, den ein Dieselmotor erzeugt.

Ausgestattet ist der Protector mit einem Mini-Typhoon-Maschinengewehr, das per Funk ferngesteuert werden kann, verschiedenen Kameras, Radar sowie dem opto-elektronischen Aufklärungssystem Toplite (Infrarot, Laser, CCD). Herstellerangaben zufolge können die Schiffe sowohl vom Land als auch von See aus zu ihren Einsatzorten navigiert werden. Allerdings könnte sich solch ein Schiff auch als Bumerang erweisen: Sollten Piraten in den Besitz eines Protector (PDF-Datei) gelangen, ließen sich Raubzüge durchführen, ohne selbst in Gefahr zu geraten. (pmz)