Google steigt bei Suche nach Exoplaneten ein

Am MIT plant man den Bau eines Satelliten mit leistungsstarken Kameras zum Auffinden von Planeten.

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Von
  • Florian Rötzer

Der Suchmaschinenkonzern Google, der nach Google Earth auch anbietet, den Mond, den Mars oder den Sternhimmel virtuell zu bereisen, steigt in die Suche nach Exoplaneten ein. Der Suchmaschinenkonzern hat eine "kleine" Unterstützung geleistet, wie das MIT meldet, um die Entwicklung von Digitalkameras für einen Satelliten zu fördern, mit der der ganze Himmel nach Exoplaneten abgesucht werden soll. Google habe großes Interesse daran, Möglichkeiten zu entwickeln, wie man in den gewaltigen Datenmengen, die die Kameras liefern werden, nützliche Informationen finden kann, heißt es.

Bislang wurden 277 Exoplaneten gefunden, die - mit Ausnahme etwa von Gliese 581d - aber größer als die Erde und meist heiße Gasriesen sind. Um Planeten zu entdecken, auf denen Leben möglich sein könnte, müsste man solche in der Größe der Erde ausmachen können. Meist werden Exoplaneten aufgrund der winzigen Bewegungen des Zentralsterns gefunden, die durch die Gravitationskraft des vorbeifliegenden Planeten verursacht werden. Die europäische Raumfahrtagentur hat mit CoRoT bereits seit Ende 2006 den ersten Satelliten auf eine Umlaufbahn gebracht, mit dessen Teleskop sich Exoplaneten ausfindig machen lassen, die beim Vorbeiziehen an Sternen bei diesen Helligkeitsschwankungen bewirken. Allerdings wurden erst zwei mit dieser Transit-Suchmethode identifizierte Planeten mit CoRoT gefunden.

Der vom MIT Kavli Institute for Astrophysics and Space Research mit Unterstützung des NASA Ames Research Center geplante Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) soll, falls die Finanzierung gesichert ist, 2012 in eine Umlaufbahn gebracht werden. Auch er wird die Transit-Suchmethode benutzen. Mit sechs hochauflösenden Weitwinkelkameras soll der ganze Himmel abgesucht und die exakte Helligkeit von etwa zwei Millionen Sternen gemessen werden. Da nur bei wenigen Sternen die Planeten diese regelmäßig aus der Sicht des Satelliten umrunden, geht man davon aus, dass man innerhalb von zwei Jahren mindesten 1000 Planetensysteme entdecken wird. Die Kameras könnten aber auch von der Erde aus dazu dienen, nach dunkler Materie zu suchen, wenn die Finanzierungsmittel für die Entwicklung des Satelliten TESS nicht ausreichen, teilt das MIT mit. (fr)