Bericht: Streit um StudiVZ-Verkauf
Um den variablen Anteil des Verkaufspreises streitet sich Holtzbrinck einem Zeitungsbericht zufolge mit zwei ehemaligen Gesellschaftern der Studenten-Community, darunter Ex-CEO Ehssan Dariani.
Die Verlagsgruppe Holtzbrinck liegt Informationen der Financial Times Deutschland zufolge im Clinch mit ehemaligen Anteilseignern der Web-2.0-Tochter StudiVZ. Mit dem GrĂĽnder und kaltgestellten Vorstandschef Ehssan Dariani und dem ehemaligen Marketingvorstand Dario Suter gebe es Streit um den variablen Anteil der VergĂĽtung, die den Gesellschaftern nach der Ăśbernahme durch Holtzbrinck zugesagt worden seien, berichtet die Zeitung unter Berufung auf ungenannte "Kreise".
Der variable Teil des Kaufpreises sollte sich am Erreichen bestimmter Kennzahlen bemessen. Der bisher in den Medien gehandelte Kaufpreis von bis zu 85 Millionen Euro soll sich aus einem Fixum von 50 Millionen Euro sowie weiteren erfolgsabhängigen Zahlungen zusammensetzen. Die FTD berichtet nun von offenen Beträgen aus einer variablen Vergütung, die über 85 Millionen Euro hinausgehe.
Ob nun mehr als 85 Millionen oder nicht – um die variable Komponente des Kaufpreises gibt es offenbar Streit. Der Vorwurf laute, die von Holtzbrinck eingesetzte Unternehmensführung habe dazu beigetragen, dass bestimmte Ziele nicht erreicht wurden. Dariani und Suter werfen dem Verlag nach Darstellung der Zeitung darüber hinaus vor, sich nicht an mündliche und schriftliche Vereinbarungen gehalten zu haben. Dariani habe bereits ein Schiedsverfahren angestrengt, heißt es. Im Kaufvertrag hätten sich die Geschäftspartner in Streitfragen auf eine Schlichtung verständigt.
Dariani und Suter hätten in der Vergangenheit versucht, sich mit Holtzbrinck zu verständigen, heißt es weiter. Der Verlag dementiert das zumindest für den ehemaligen StudiVZ-Chef. "Mit Dariani gab es keinen Kontakt und keine Verhandlungen", zitiert die FTD und schreibt weiter, mit den erst kürzlich ausgeschiedenen Vorständen Dennis Bemmann und Michael Brehm sei eine Lösung gefunden worden. Diese sei auch Suter angeboten worden, der aber abgelehnt habe. (vbr)