Größter europäischer Telekommunikationssatellit gestartet

Mit Alphasat umkreist seit Donnerstagabend der bislang größte europäische Telekommunikationssatellit die Erde. Neben kommerzieller Nutzlast hat er auch ein Laser-Kommunikationsterminal aus Deutschland an Bord.

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Von
  • dpa

Eine Ariane-5-Rakete hat den bislang größten europäischen Telekommunikationssatelliten ins All gebracht. Der rund 6,7 Tonnen schwere Alphasat hat vor allem neue Kommunikationstechnik für den britischen Mobilfunkdienstleister Inmarsat an Bord, wie das Raumfahrtunternehmen Astrium am Donnerstagabend mitteilte. Sie soll zusätzliche Kapazitäten schaffen und ganz Europa, Asien und Afrika sowie den Nahen Osten abdecken.

Künstlerische Darstellung von Alphasat I-XL

(Bild: DLR)

Die rund 50 Meter hohe Trägerrakete vom Typ Ariane 5 hob am Donnerstagabend problemlos vom Weltraumbahnhof Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ab. Nach rund halbstündigem Flug setzte sie Alphasat aus. Ebenfalls in der Rakete war der indische Wettersatellit Insat-3D.

Alphasat befördert neben modernster Funktechnik für Inmarsat auch vier Demonstrationssysteme für die europäische Weltraumorganisation Esa. Darunter ist ein Laser-Kommunikationsterminal, das im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Tesat-Spacecom entwickelt wurde.

Das in Backnang bei Stuttgart gebaute Gerät soll der Vorbereitung des europäischen Datenrelaisübertragungssystems (EDRS) dienen und sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen der erdnahen Umlaufbahn (LEO) und der geostationären Umlaufbahn (GEO) ermöglichen. Damit könnten Erdbeobachtungsdienstleistungen erheblich verbessert werden.

Alphasat ist auf einer neuen Satellitenplattform mit dem Namen Alphabus aufgebaut. Sie eignet sich für Missionen mit einer Satellitenstartmasse von bis 8,8 Tonnen und ist nach Angaben von Astrium die derzeit leistungsfähigste Plattform auf dem Markt. Alphasat hat mit seinen Solarzellen eine Spannweite von 40 Metern und soll mindestens 15 Jahre im All arbeiten können.

Ein großer Teil der Satellitenausrüstung wurde in Deutschland von Astrium, Astrium-Töchtern und Partnerunternehmen gebaut. Darunter waren die Solargeneratoren zur Energieversorgung und das Antriebssystem zur Fortbewegung. (anw)