Bundeswehr will US-Jäger/Killer-Drohnen vom Typ Reaper kaufen

Die für Rüstungskäufe zuständige Pentagon-Behörde DSCA berichtete dem US-Kongress von den Kaufwünschen der deutschen und italienischen Regierung.

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Von
  • Florian Rötzer

Die Defense Security Cooperation Agency (DSCA) schreibt in einer Mitteilung an den US-Kongress vom 1. August, die deutsche Bundesregierung sei an dem Kauf von fünf bewaffneten Drohnen des Typs Reaper interessiert. Vom US-Militär und von der britischen Luftwaffe werden die Drohnen seit 2007 in Afghanistan eingesetzt, wobei es immer wieder zu "Kollateralschäden" kommt. Neben Deutschland ist auch Italien am Kauf von vier der Drohnen im Gesamtwert von bis zu 330 Millionen US-Dollar interessiert.

Die als "Hunter/Killer" bezeichnete Drohne MQ-9, auch Predator B genannt, ist eine Weiterentwicklung des Predator, der mit Hellfire-Raketen ausgestattet zu Beginn des Afghanistankriegs den ferngesteuerten Einsatz von bewaffneten Drohnen eröffnete. Die von General Atomics Aeronautical Systems hergestellte MQ-9 kann mehr als 30 Stunden in der Luft bleiben, hat eine Reichweite von 6.000 km und fliegt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h und in einer Höhe bis 15 km. Sie kann mit bis zu 1500 kg Tragfähigkeit vier Hellfire-Raketen und zwei lasergesteuerte 500 Pfund Bomben des Typs GBU 12/GBU 38 mit sich führen.

Wie die DSCA berichtet, ist das Verteidigungsministerium neben den 5 Drohnen an fünf mobilen Bodenstationen, einjähriger Wartung, technischer Unterstützung und Ausbildung des Personals interessiert. Die Kosten dafür werden auf 205 Millionen US-Dollar geschätzt. Deutschland sei an dem Kauf interessiert, um die eingesetzten Truppen zu schützen, für regionale Sicherheit und Interoperabilität mit den USA zu sorgen. Deutschland werde mit dem Kauf "einen größeren Beitrag zu künftigen Nato-, Koalitions- und Antiterror-Einsätzen leisten können, die die USA unternehmen", heißt es. Überdies könne Deutschland damit seinen Truppen denselben Schutz wie die USA gewähren. Einsatzgebiet der Drohnen dürfte wohl Afghanistan sein.

Eine Anfrage an die Bundeswehr, ob die Mitteilung zutrifft, wurde noch nicht beantwortet. Einer AFP-Meldung zufolge hat das Bundesverteidigungsministerium diese dementiert: "Es gibt keine Planungen zur Beschaffung einer Kampfdrohne für die Bundeswehr", sagte ein Sprecher. (fr)