Palm OS – immer noch nicht tot

Palm OS genießt im Mobilmarkt eine geradezu legendäre Reputation - kaum ein dienstalten Entwickler hatte mit dem System nicht zumindest peripher Kontakt. Es gibt seit Jahren keine neuen Geräte mehr - auf einer Entwicklerliste entstand nun eine Diskussion, inwiefern Produkte für das System noch Kunden finden.

Viele Entwickler haben ihre Produkte vom DRM-Code befreit und kostenlos ins Internet gestellt. Auf diese Art und Weise können existierende Kunden die Software mit eventuellen Neugeräten weiterverwenden - dem Unternehmen entsteht kein Supportaufwand durch das Neu-Generieren von Lizenzschlüsseln.

Durch Emulatoren entsteht kein großer Kundenverlust: Styletap ist sowohl für Android als auch für iOS viel zu teuer - der Preis von 50 Euro sorgt dafür, dass die maximal 10 Euro kostende Lizenz des durchschnittlichen Produktivitätsprogramms geradezu minimal erscheint.

Hier eine Liste von besonders interessanten Meldungen, die vom Mobilisten für Sie aus dem Englischen übersetzt wurden - die Namen der Entwickler wurden aus Diskretionsgründen entfernt:

Manche Kunden kaufen gebrauchte PalmOS-Handhelds, nur um unsere Applikation <app> zu verwenden - es gibt nach wie vor nichts, was mit dem Produkt konkurrieren kann.

Mein Unternehmen bekommt pro Tag einen oder zwei Downloads. Unsere Supportwebseite für PalmOS-Hardware erfreut sich indes nach wie vor hoher zweistelliger Besucherzahlen pro Tag.

Wir verkaufen pro Monat PalmOS-Software für rund 100 US-Dollar - das ist mehr, als andere und neuere Plattformen einbringen.

Einer unserer Kunden schickt uns immer wieder ein PalmOS-Handy, auf das wir unsere Software für ihn installieren - es ist einfacher, als ihn mit dem Betrieb einer Synchronisationsumgebung für das Gerät zu terrorisieren.

Interessant ist zudem, dass viele der Entwickler gerne an "die gute alte Zeit" zurückdenken - manche nutzen Treo und Co sogar nach wie vor als Privathandy... ()