Open-Source-Plattform fĂĽr Mess- und Regeltechnik
"Red Pitaya" soll es Technik-Enthusiasten erlauben, professionelle Messgeräte in einer einzelnen Hardware kombiniert zu einem vergleichsweise günstigen Preis einzusetzen.
- Olaf Göllner
Das Open-Source-Werkzeug Red Pitaya ("Rote Drachenfrucht") soll eine Vielzahl von Laborgeräten in der Mess- und Regeltechnik zusammenfassen und somit Bastlern und Technik-Enthusiasten den Zugang zu ansonsten unerschwinglichen Laborgeräten in der eigenen Werkstatt ermöglichen. Das vollständige Kit kostet 399 US-Dollar inklusive Versandkosten. Enthalten sind eine Software für den Basis-Funktionsumfang, zwei Prüfspitzen und Adapter sowie das Board selbst. Alternativ ist das Board für 359 US-Dollar auch einzeln bestellbar.
Die Basis-Software soll bei Auslieferung folgende Messinstrumente enthalten:
- Oszilloskop: 2 Kanäle mit jeweils 125 MS/s (ohne Angabe zur Bandbreite)
- Spektrumanalysator: 2 Kanäle mit 60 MHz Bandbreite
- Universeller Funktionsgenerator: 2 Kanäle mit 125 MHz Bandbreite (externe Trigger möglich)
- Frequenzgang-Analyse: 2 Kanäle mit 60 MHz Bandbreite für den Test von Leistungstransformatoren
- 2x2 MIMO (Multiple Input/Multiple Output) PID-Kontroller
Einen möglichen Einsatz sehen die Entwickler auch im Amateurfunk. Dort dient Red Pitaya dann als
Stehwellen-Messgerät oder Netzwerkanalysator und kann zusätzlich (mit entsprechender Software) eine Vielzahl weiterer Messgeräte ersetzen. Zudem ist der Einsatz als Funksender (Software Defined Radio, SDR) möglich.
Intern soll die Messplattform ein Linux-Betriebssystem verwenden. Die Programmierung soll mittels HDL, C/C++ und Matlab erfolgen, außerdem soll der Einsatz von Skriptsprachen möglich sein. Die Bedienoberfläche für die Messvorgänge ist durch einen Webdienst realisiert, der HTML-Seiten liefert.. Dadurch lässt sich Red Pitaya später über Smartphones, Tablets oder herkömmliche PCs steuern.
Kernstück bildet voraussichtlich eine FPGA vom Typ Xilinx Zynq 7010 (17,600 LUTs, 28k Logikzellen, 80 DSP-Slices). Bei einem großen Erfolg des Projekts wollen die Entwickler möglicherweise auf einen noch stärkeren Chipsatz zurückgreifen.
Red Pitaya finanziert sich über den Crowdfounding-Dienst Kickstarter. Das notwendige Startkapital von 50.000 US-Dollar wurde bereits erreicht, die Kampagne läuft noch insgesamt 47 Tage.
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(ogo)