Merck profitiert vom LCD-Boom

Der Pharmakonzern Merck verdient wieder Geld. Der eingeschlagene Sparkurs zahlt sich aus, zudem belebt die Nachfrage nach Tablets, Smartphones uns Fernsehern das Geschäft mit Flüssigkristallen.

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Ein strikter Sparkurs und die kräftige Nachfrage nach LCD haben dem Pharma- und Chemiekonzern Merck im zweiten Quartal einen Gewinn beschert. Unter dem Strich kletterte der Überschuss auf 316 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Darmstadt mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte Merck wegen hoher Belastungen aus seinem Sparprogramm einen Verlust von 63,2 Millionen Euro verbucht.

Dabei hat neben der Pharmaproduktion die Material-Sparte besonders zu der Entwicklung beigetragen. Merck Performance Materials produziert verschiedene Stoffe, darunter Flüssigkristallmischungen und andere Materialien für LCD und OLED. Die Sparte konnte ihren Umsatz im Jahresvergleich um 8,4 Prozent auf knapp 209 Millionen Euro steigern und trägt inzwischen 16 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Finanzchef Matthias Zachert bezeichnete die Entwicklung der Materialsparte als "hervorragend". Die Flüssigkristalle sorgen dem Hersteller zufolge für rund 70 Prozent des Spartenumsatzes. Merck ist vor Japan New Chisso (JNC) und DIC die weltweite Nummer Eins bei den Kristallen, die unter anderem in Laptops, Flachbild-Fernsehern und Handy-Displays eingesetzt werden.

Das Unternehmen geht allerdings davon aus, dass sich die Entwicklung etwas abschwächt. Merck sieht Anzeichen dafür, dass die wachsenden Lagerbestände der Displayindustrie im zweiten Halbjahr abgebaut werden könnten, was sich negativ auf den Umsatz der Materialsparte auswirken könne. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem stabilen Umsatz der Materialsparte. (Mit Material von dpa) / (vbr)