Exoplanet stellt Theorie zur Planetenentstehung infrage

Der direkt nachgewiesene Gasgigant GJ 504b ist etwa neunmal so weit von seinem Stern entfernt wie Jupiter von unserer Sonne. Das verträgt sich laut den Astronomen aber nicht wirklich mit dem gängigen Modell zur Entstehung solcher Himmelskörper.

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Astronomen haben mithilfe des Subaru-Teleskops (Hawaii) einen Gasgiganten entdeckt, der so weit von seiner Sonne entfernt ist, dass es das gängige Modell zur Entstehung solch großer Planeten infrage stellt. Das berichtet die NASA und stellt GJ 504b dabei auch etwas ausführlicher vor. Er ist demnach der leichteste aller bislang direkt nachgewiesenen Exoplaneten und mit wohl 43,5 AE etwa neunmal so weit von seinem Stern entfernt wie der Jupiter von unserer Sonne.

Künstlerische Darstellung von GJ 504b

(Bild: NASA's Goddard Space Flight Center/S. Wiessinger)

Dem am weitesten verbreiteten Modell zufolge entstehen jupiter-ähnliche Planeten in den gasreichen Trümmerscheiben, die einen jungen Stern umgeben. Durch Kollisionen von Kometen und Asteroiden entstehe dort ein Kern, der dann durch seine wachsende Gravitation relativ schnell zu einem großen Planeten wachse. In diese Theorien passe GJ 504b aber nicht wirklich, weswegen man ernsthaft alternative Theorien prüfen oder grundlegende Annahmen des akzeptieren Modells ändern müsse, meint Markus Janson von der Princeton University.

Der bildliche Beweis für den Exoplaneten

(Bild: NASA's Goddard Space Flight Center/NOAJ)

Mit dem Subaru-Teleskop – benannt nach dem japanischen Wort für die Plejaden – konnte GJ 504b im Infrarotbereich nachgewiesen werden. Den Untersuchungen zufolge erstrahlt der Exoplanet in einem stumpfen Magenta und könnte weniger Wolken haben, als die bislang direkt nachgewiesenen Planeten. Sein System ist etwa 160 Millionen Jahre jung und 57 Lichtjahre von der Erde entfernt. (mho)