PC-Geschäft bricht zweistellig ein – Lenovo bleibt hierzulande vorn

Laut Gartner sackten die PC-Verkaufszahlen in Westeuropa im zweiten Quartal 2013 erneut deutlich ab – um fast 20 Prozent. Auch wenn Tablets eingerechnet werden, liegt das Minus immer noch bei rund 10 Prozent, wie die Marktforscher von Canalys ergänzen.

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Von
  • Matthias Parbel

Die Notebook-Verkaufszahlen in Westeuropa gaben laut Gartner im zweiten Quartal 2013 um fast 24 Prozent nach, bei den Desktop-Rechnern verzeichneten die Marktforscher ein Minus von 12,2 Prozent. Insgesamt wurden in der Region 10,94 Millionen Computer verkauft – knapp 20 Prozent weniger als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Kaufzurückhaltung registrierten die Analysten nicht nur auf Seiten der privaten Verbraucher, die nahezu 26 Prozent weniger Rechner erwarben, auch gewerbliche Kunden investierten weniger: das Minus liegt hier bei 13,5 Prozent.

Die Hersteller hätten derweil ihre Lager geräumt, um sich auf die nächste Gerätegeneration mit den neuen Intel-Chipsätzen und Windows 8.1 vorzubereiten, ist Meike Escherich, Principal Research Analyst bei Gartner, überzeugt.

Die nach wie vor stark gefragten Tablet-PCs konnten das Minus im Gesamtmarkt allerdings nicht ausgleichen, wie die Marktforscher von Canalys – die traditionell alle Geräteklassen in ihren Statistiken berücksichtigen – anmerken. Während im zweiten Quartal deutlich mehr Tablets verkauft wurden (weltweit plus 43 Prozent), sei der Rechnergesamtmarkt in Westeuropa dennoch um 10 Prozent zurückgegangen. Auf globaler Basis rechnet Canalys damit, dass schon im vierten Quartal 2013 mehr Tablets als Notebooks verkauft werden. Der Anteil von Android im PC-Markt habe demnach bereits jetzt 17 Prozent erreicht.

In Westeuropa kämpft Lenovo derweil weiter um den Platz an der Spitze der PC-Hersteller. Als einziger Anbieter unter den Top-5 konnte der chinesische Hersteller im zweiten Quartal 2013 seine Verkaufszahlen steigern (plus 18,9 Prozent) und damit seine Marktanteile ausbauen – bleibt aber nach wie vor auf Rang drei, hinter Hewlett-Packard und Acer. Trotz eines Verkaufsrückgangs um mehr als 17 Prozent verteidigt HP die Spitzenstellung in Westeuropa, mit einem Marktanteil von knapp 21 Prozent. Acer verliert sogar über 44 Prozent und liegt nun nahezu gleichauf mit Lenovo. Ähnlich deutliche Einbußen musste auch die Nummer 5 im Markt, Asus, hinnehmen. Dell konnte sich aufgrund guter Ergebnisse im Unternehmensgeschäft hingegen behaupten.

In Deutschland verteidigte Lenovo seine Spitzenstellung, während alle Konkurrenten, mit Ausnahme von Dell, zweistellige Einbußen hinnehmen mussten. Laut Gartner wurden hierzulande im zweiten Quartal 2013 2,1 Millionen Rechner verkauft – 18,7 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die Verkaufszahlen von Notebooks gaben dabei um 24,5 Prozent nach, die der Desktop-PCs nur um 10,3 Prozent. Als Grund dafür nennt Gartner die Verkaufserfolge von All-in-One-Rechnern. Deren Absatz kletterte in Deutschland im Jahresvergleich um 29 Prozent. "Die meisten Anbieter verlagern ihre Investitionen von Consumer-PCs zu Tablets und Hybriden-Bauformen", erläutert Gartner-Analystin Escherich. Dabei gelte es für die Hersteller vor allem, ihre Position im gewerblichen PC-Markt zu verteidigen. Gerade in diesem Segment konnten Lenovo und Dell punkten. Beide Anbieter steigerten hierzulande ihre PC-Verkäufe an Unternehmenskunden zweistellig.

PC-Markt Westeuropa Q2-2013 (Stückzahlen in Tausend)
Hersteller Q2/13 Stückzahlen Q2/13 Marktanteil Q2/12 Stückzahlen Q2/12 Marktanteil Q2/12-Q2/13 Veränderung
HP 2.280 20,8 % 2.760 20,2 % -17,4 %
Acer 1.305 11,9 % 2.362 17,3 % -44,7 %
Lenovo 1.258 11,5 % 1.058 7,8 % 18,9 %
Dell 1.172 10,7 % 1.185 8,7 % -1,1 %
Asus 850 7,8 % 1.458 10,7 % -41,7 %
Sonstige 4.077 37,3 % 4.820 35,3 % -15,4 %
Total 10.942 100 % 13.643 100 % -19,8 %
Quelle: Gartner 2013

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