Computereindringlinge stehlen 40 Millionen Kreditkartendaten

In den USA klagt das Justizministerium elf Personen an, die in WLANs von Einzelhändlern eingedrungen sein sollen.

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Das US-Justizministerium hat Anklage im nach seinen Aussagen bisher größten Fall von Identitätsdiebstahl erhoben. Es beschuldigt elf Personen, über 40 Millionen Kredit- und Debit-Kartennummern gestohlen zu haben. Drei der Beschuldigten sind US-Bürger, die anderen kommen aus Estland, der Ukraine, China und Weißrussland. Sie sollen WLANs von Einzelhändlern wie TJX und Barnes & Noble erkundschaftet haben und dort eingedrungen sein, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.

Sobald sie in ein Netzwerk eingedrungen waren, haben die Beschuldigten Paket-Schnüffler installiert, die Kartennummern, Passwörter und Account-Informationen festhielten, erläutert das Ministerium weiter. Die gesammelten Daten sollen sie auf durch Verschlüsselung geschützte Server in Osteuropa und den USA hinterlegt und zum Verkauf angeboten haben. Mit Hilfe von gefälschten Kreditkarten sollen die Beschuldigten sich selbst an Geldautomaten bedient haben.

Einer der Beschuldigten war bis 2003 ein Informant des US-amerikanischen Secret Service. Als sich herausstellte, dass er selbst an Betrügereien beteiligt war, wurde er verhaftet. Diesem Beschuldigten, der im Mai in einem anderen Verfahren bereits wegen Eindringens in das Computernetzwerk einer Restaurantkette angeklagt wurde, droht nun eine lebenslange Gefängnisstrafe. Derzeit ist noch nicht geklärt, ob die Beschuldigten an dem massiven Datendiebstahl beim Einzelhändler TJX beteiligt waren, der voriges Jahr bekannt wurde. (anw)