Samsung-Tochter übernimmt OLED-Spezialisten Novaled

Monatelang wurde spekuliert, nun ist es offiziell: Samsung kauft sich beim deutschen High-Tech-Unternehmen Novaled ein – für 260 Millionen Euro. Dresden als Standort soll erhalten und ausgebaut werden.

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  • dpa

Die Samsung-Tochter Cheil Industries übernimmt das Dresdner High-Tech-Unternehmen Novaled. Die südkoreanische Firma habe sich mit den Aktionären darauf geeinigt, gut 50 Prozent und damit den Mehrheitsanteil an der Gesellschaft zu übernehmen. Samsung Electronics übernimmt weitere 40 Prozent. Der Kaufpreis beträgt 260 Millionen Euro.

"Technologischer Vorsprung wird zukünftig über die Marktführerschaft im Bildschirmmarkt entscheiden", sagte der Geschäftsführer von Cheil Industries, Jong-Woo Park, am Freitag. Der Hersteller von elektronischen Materialien für die Bildschirmindustrie will durch die Übernahme sein Portfolio im Bereich organischer Leuchtdioden (OLED) ergänzen.

Die 2001 gegründete Novaled AG liefert Material und Technologie für OLEDs, denen eine große Zukunft bei der Anwendung in Displays und bei der Beleuchtung vorausgesagt wird. Samsung setzt unter anderem bei seinen Smartphone-Bildschirmen sehr stark auf OLED. "Beide Seiten werden ihre Stärken zur Weiterentwicklung der gesamten OLED-Industrie einsetzen", sagte Novaled-Geschäftsführer Gildas Sorin.

Cheil Industries kündigte an, das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Novaled am Standort Dresden weiterzuführen und in Sachen strategische OLED-Forschung auszubauen. "Dresden verliert nicht, es gewinnt Samsung dazu", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa.

Novaled startete 2001 als Ausgründung der TU Dresden und des Fraunhofer Instituts mit drei Mitarbeitern. Heute beschäftigt die High-Tech-Firma 130 Mitarbeiter und verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 26 Millionen Euro. ()