Studie: Junge Deutsche verbringen mehr Zeit im Netz als vor dem TV

Sowohl die Internet- als auch die TV-Nutzung ist gestiegen, das Internet liegt aber in der Gesamtdauer und der Regelmäßigkeit der Nutzung bei den 16- bis 24-Jährigen vorn. In der gesamten Bevölkerung behält das Fernsehen seinen Spitzenplatz.

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  • dpa

Junge Deutsche verbringen einer Studie zufolge mehr Zeit im Internet als vor dem Fernseher. Die 16- bis 24-Jährigen gingen durchschnittlich für 13,8 Stunden pro Woche ins Netz, ergab eine am heutigen Donnerstag vorgestellte Erhebung des Branchenverbandes der Online-Vermarkter EIAA. 2005 seien es noch 10,7 Stunden gewesen. Mit Fernsehen verbringen sie im Schnitt 13,5 Stunden pro Woche – auch hier gab es allerdings einen Anstieg im Vergleich zu den 12,1 Stunden im Jahr 2005. Die European Interactive Advertising Association (EIAA) hatte 7000 Europäer zu ihrem Medienkonsum befragen lassen, darunter 1000 Deutsche.

Die 16- bis 24-Jährigen schalten den Computer nicht nur länger, sondern auch regelmäßiger ein als das TV-Gerät: 75 Prozent sind fünf bis sieben Tage pro Woche online, den Fernseher nutzen nur 66 Prozent so häufig. Das Radio läuft bei jungen Deutschen 11,6 Stunden pro Woche, im Jahr 2005 waren es noch 14,1 Stunden. Für Zeitungen und Zeitschriften nehmen sie sich wie vor zwei Jahren insgesamt knapp acht Stunden pro Woche Zeit. Mehrfachnennungen waren möglich.

Nicht nur unter jungen Menschen gewinnt das Online-Medium an Bedeutung: Gut zwei Drittel aller Deutschen (68 Prozent) gehen an fünf bis sieben Tagen pro Woche online, insgesamt summiert sich die Nutzung auf 10,3 Stunden pro Woche. Allerdings bleibt das Fernsehen weiter das wichtigste Medium, acht von zehn Deutschen schalten fast täglich ein. Auch die Nutzungsdauer ist unübertroffen. Die EIAA legte dazu keine Zahlen vor, aus anderen Untersuchungen ist aber bekannt, dass die Deutschen durchschnittlich 3,5 Stunden pro Tag vor der Mattscheibe verbringen.

Ein Grund für die Beliebtheit des Internets sei die zunehmende Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen, meint die EIAA. In Deutschland nutzen 7 von 10 Surfern (69 Prozent) schnelle Verbindungen, 2005 waren es noch 62 Prozent. Vorreiter bei dieser Entwicklung ist Großbritannien, wo 92 Prozent der User eine Breitbandverbindung haben. Mit der Geschwindigkeit wächst auch die Popularität von Bewegtbildern wie Videos und Internet-TV: 28 Prozent greifen mindestens einmal im Monat darauf zu, 2005 waren es lediglich 9 Prozent.

Die EIAA vertritt die europäischen Online-Vermarkter, unter anderem AOL, Yahoo! und T-Online. Für die aktuelle Studie hatte der Branchenverband die Marktforschungsinstitute SPA und Synovate beauftragt. (dpa) / (jk)