Kosten der Energiewende drücken bei Eon aufs Ergebnis

Angesichts des Ökostrom-Booms verdient Deutschlands größter Energiekonzern Eon mit seinen fossilen Großkraftwerken immer weniger.

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  • dpa

Die Folgen der Energiewende machen Eon zu schaffen. Das Ergebnis des größten deutschen Energiekonzerns ging im ersten Halbjahr deutlich zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sackte das operative Ergebnis (EBITDA) um 15 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.

Der um Bewertungseffekte bereinigte Überschuss – die entscheidende Kennziffer für die Dividendenberechnung – ging sogar um 42 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zurück. Der Umsatz lag mit 64,6 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert. An den Prognosen für das Gesamtjahr hielt der Vorstand allerdings fest. Damit sorgte er für Erleichterung an der Börse. Die Aktie legte am Morgen um 3,27 Prozent auf 12,63 Euro zu – und lag damit an der Spitze des deutschen Aktienleitindex Dax.

Die Geschäftsentwicklung liege im Rahmen der Erwartungen, erklärte Eon. Wegen der schwachen Aussichten im Erzeugungsgeschäft soll das operative Ergebnis um mindestens eine Milliarde auf 9,2 bis 9,8 Milliarden Euro schrumpfen. Der nachhaltige Überschuss soll auf 2,2 bis 2,6 Milliarden Euro sinken, das wären schlimmstenfalls zwei Milliarden weniger als 2012.

Angesichts des Ökostrom-Booms verdient der Konzern mit seinen fossilen Großkraftwerken immer weniger. Die Großhandelspreise sind deutlich gesunken, zudem sind die Anlagen oft nur schwach ausgelastet. Das konnte der Konzern nicht mit höheren Gewinnen im Öl- und Gasfördergeschäft und der eigenen Ökostromsparte sowie gesunkenen Kosten wettmachen. Zudem blieben größere positive Sondereffekte wie im Vorjahr aus. Damals hatte sich Eon mit dem russischen Gasriesen Gazprom auf neue Bezugsverträge geeinigt. Das hatte den Düsseldorfern einen Sondergewinn von 1,2 Milliarden Euro beschert. (mho)