Zeitung: Norwegen blockiert Apples Flyover

Der iPhone-Hersteller darf einem Bericht zufolge vorerst keine Luftaufnahmen von Oslo für den hauseigenen Kartendienst anfertigen – die norwegische Regierung habe Sicherheitsbedenken.

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Von
  • Leo Becker

Die norwegische Regierung hat Apple die Erlaubnis verwehrt, Luftaufnahmen von Oslo für den hauseigenen Kartendienst anzufertigen. Dies berichtet die norwegische Tageszeitung Aftenposten. Die Nationale Sicherheits-Agentur (NSM) sehe ein Sicherheitsrisiko in den detaillierten 3D-Fotografien, die Apple für die "Flyover"-Ansicht des hauseigenen Kartendienstes verwenden wolle. Auf Apples Bitte hin, habe sich die US-Botschaft inzwischen an Oslos Bürgermeister gewandt, um in der Angelegenheit zu vermitteln, schreibt die Zeitung.

Seit den Anschlägen von Anders Breivik gebe es in Norwegen eine große Debatte um die Sicherheitsvorkehrungen für Regierungsgebäude, die sich auch auf Luftaufnahmen erstreckt, erklärte ein Aftenposten-Reporter der BBC. Im Unterschied zu den gängigen Satellitenaufnahmen bedarf es einer Erlaubnis für die detaillierten Überflugfotos. Einige norwegische Firmen durften bereits entsprechende Aufnahmen anfertigen – und verpixelten anschließend sicherheitsrelevante Bereiche.

Die von Apple aufgekaufte Firma C3 Technologies hatte vor mehreren Jahren bereits Luftaufnahmen von Oslo angefertigt – in Apples mit iOS 6 eingeführtem Kartendienst sind diese aber nicht zu sehen. Die Flyover-Ansicht ist in einer Reihe von europäischen Hauptstädten verfügbar, darunter Berlin, Paris, London, Kopenhagen, Stockholm, Rom und Madrid. (lbe)