Nutzer misstrauen ECommerce-Firmen
Nur 15 Prozent der Internet-Nutzer vertrauen darauf, dass ihre Daten bei den ECommerce- Unternehmen sicher aufgehoben sind.
Internet-Nutzer haben wenig Vertrauen in den Datenschutz und die Datensicherheit beim elektronischen Einkauf. Lediglich 15 Prozent vertrauen weltweit darauf, dass ihre Daten bei den ECommerce-Unternehmen sicher aufgehoben sind. Das geht aus einer Studie hervor, die IBM bei dem Marktforschungsinstitut Louis Harris & Associates in Auftrag gegeben hat.
"Wenn ECommerce erfolgreich sein soll, muss es Vertrauen beim Kunden schaffen", sagte William Vance, Sicherheitsexperte bei IBM. Die sichere Übermittlung von sensiblen Daten sei heute kein Problem mehr. "Wichtig für die Entwicklung des ECommerce ist vor allem, auf welche Weise Unternehmen die persönlichen Daten ihrer Kunden nutzen", betonte Vance.
Die Studie, für die jeweils 1000 Personen in Deutschland, den USA und Großbritannien befragt wurden, habe eine grundsätzliche Akzeptanz für personenbezogenes Marketing ergeben. 40 Prozent der Befragten in Deutschland und 60 Prozent in den USA stehen zielgruppengerichteter Werbung positiv gegenüber. Allerdings meinen 79 Prozent (Deutschland) beziehungsweise 80 Prozent (USA), dass sie die Kontrolle darüber verloren hätten, wer persönliche Daten von ihnen erfasst hat. Durchschnittlich 40 Prozent der befragten Nutzer weltweit haben bereits mindestens einmal auf einen Online-Kauf verzichtet, wenn die Sicherheit ihrer Daten nicht gewährleistet zu sein schien. 63 Prozent geben in der Regel keine Informationen über das Netz, wenn es unklar ist, was mit ihren Daten geschieht.
Auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Hamburg zeigte IBM zusammen mit Kunden aus dem Einzelhandel, wie neue Technologien den Handel und das Einkaufen verändern werden. Insbesondere der Einzelhandel werde sich in den nächsten Jahren tief greifend wandeln, sagte Michael Gerling, Direktor des Euro-Handelsinstituts. "Unternehmen, die die Entwicklung des ECommerce nicht zu nutzen wissen, werden nicht konkurrenzfähig bleiben und aufgeben müssen." Vor allem für kleinere Unternehmen sei das Internet als Vertriebskanal eine große Chance. Als Beispiel hatte IBM eine kleine englische Brauerei (Mordue Brewery) eingeladen, die mit Hilfe des Internet über die regionalen Grenzen hinweg binnen kurzer Zeit zur größten Privatbrauerei im Nordosten Englands expandierte. (cp)