Pflegeheimbetreiber Marseille will IT-Berater werden

Aus dem Pflegeheimbetreiber Marseille-Kliniken könnte bald ein IT-Beratungsunternehmen werden. Von entsprechenden Umstrukturierungsvorhaben sprach Firmengründer Ulrich Marseille.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sylvia Beckers

Der Pflegeheimbetreiber Marseille-Kliniken erwägt den Abschied von seinem Kerngeschäft und will sich als IT-Beratungsunternehmen neu aufstellen. "Ich will das Unternehmen umstrukturieren in Richtung eines Beratungs- und IT-Hauses", sagte Firmengründer und Mehrheitseigner Ulrich Marseille dem Handelsblatt.

Die Marseille-Kliniken AG betont in der Darstellung ihrer Geschäftsfelder, dass auch Dienstleistungen "integraler Bestandteil der medizinischen und pflegerischen Konzeption des Konzerns" seien, weshalb mehrere Serviceunternehmen gegründet wurden. Dazu zählt zum Beispiel die im Jahr 2000 gegründete "DaTess Gesellschaft für Datendienste", die die Buchhaltung der Marseille-Kliniken abwickelt. Die DaTess arbeitet mit SAP R/3-Software und einem internen Bestellsystem, heißt es auf der Website des Pflegeheimbetreibers.

Firmengründer Ulrich Marseille will das Unternehmen zu einem "Beratungs- und IT-Haus" umstrukturieren.

(Bild: Marseille-Kliniken AG)

Nun könnte eine neue, ebenfalls auf SAP basierende Software zur Steuerung von Betriebsabläufen und Datenerfassung in Pflege- und Gesundheitseinrichtungen die Grundlage für eine neue Geschäftseinheit werden, sagte Marseille. Das Pflegegeschäft könnte laut Marseille mittelfristig abgespalten oder verkauft werden. Im Herbst solle die Hauptversammlung über den erweiterten Unternehmenszweck abstimmen.

Die neue Software könne großen Organisationen wie Caritas, Rotes Kreuz und Arbeiterwohlfahrt helfen, interne Abläufe effizienter zu gestalten und der gesetzlich geforderten Dokumentationspflicht gerecht zu werden.

Die Marseille-Kliniken erzielten zuletzt mit 57 Pflegeheimen und Serviceleistungen in der ambulanten Pflege einen Jahresumsatz von 195 Millionen Euro und einen Betriebsgewinn von gut elf Millionen Euro. (mit Material von dpa) / (sybe)