EU-Kommission will Navteq-Übernahme durch Nokia streng prüfen

Die Brüsseler Behörde befürchtet Wettbewerbsprobleme in Europa und will die acht Milliarden US-Dollar schwere Übernahme deshalb einer besonders strengen Überprüfung unterziehen.

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  • dpa

Die EU-Kommission befürchtet Wettbewerbsprobleme in Europa bei der geplanten Übernahme des Navigationsspezialisten Navteq durch den weltgrößten Handy-Hersteller Nokia. Die EU-Behörde teilte am heutigen Freitag in Brüssel mit, sie habe deshalb eine besonders strenge Überprüfung begonnen, die bis zum 8. August abgeschlossen werden soll. Nokia will nach früheren Angaben 8,1 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) für Navteq zahlen.

Der zuständige Nokia-Vorstandssprecher Rick Simonson erklärte in Helsinki, das Unternehmen werde "sehr bestimmt an der Übernahme festhalten", da ihr eine Schlüsselrolle bei dem Fokus auf Internetdienste zukomme. Nokia sei zu einem "offenen und konstruktiven Dialog" mit der EU-Kommission bereit. Nokia hatte im Februar neue Handy-Modelle vorgestellt, die auf Navigationsanwendungen setzen. Navigation und lokalisierte Werbung auf mobilen Geräten gelten als lukrative Geschäftsfelder der Zukunft.

Navteq mit Sitz in Chicago ist einer der weltgrößten Anbieter von elektronischen Landkarten, die vor allem in Auto-Navigationssystemen eingesetzt werden. Sie können aber auch in Handys und anderen mobilen Geräten verwendet werden. Die Navteq-Aktionäre hatten Nokias Angebot bereits zugestimmt. (dpa) / (vbr)