Microsoft fühlt sich durch Wahlplakate verspottet
Bill Gates macht derzeit in Österreich als unfreiwilliger Wahlkampfhelfer für die grüne Gewerkschaft AUGE die Runde. Microsoft will dagegen klagen.
Bill Gates macht derzeit in Österreich als unfreiwilliger Wahlkampfhelfer für die grüne Gewerkschaft AUGE die Runde. Unter dem Motto „Umverteilen! Allen ein Stück vom Kuchen“ wirbt AUGE auf Wahlplakaten mit dem Konterfei des Microsoft-Gründers nach der Brüsseler Tortenattacke von 1998. Microsoft findet das gar nicht lustig und droht der Gewerkschaft mit einer Klage, wenn sie die Verwendung der Bilder nicht sofort unterlasse. Das "verspottende Bildnis" auf den Wahlplakaten verunglimpfe Microsofts Präsidenten und damit den gesamten Konzern. Da Gates keine Einwilligung für die Veröffentlichung seines Fotos auf diesen Plakaten gegeben habe, würden dadurch seine berechtigten Interessen verletzt.
AUGE lässt sich durch die Drohgebärden des Software-Riesen nicht beirren. Gates sei eine Person des öffentlichen Interesses und dürfe insbesondere dann zu Werbezwecken verwendet werden, wenn für das Publikum klar ersichtlich sei, dass die Einbeziehung unfreiwillig erfolgte. Dies sei bei ihren Wahlplakaten eindeutig der Fall, argumentiert die Gewerkschaft. Von Verunglimpfung könne keine Rede sein; vielmehr handle es sich um ein Foto von Gates, nachdem er von Kritikern der Unternehmenspraxis mit einer Torte attackiert wurde. Darüber hinaus sei es unmöglich, sämtliche Plakate und Broschüren mit Gates‘ Bildnis einzustampfen, da AUGE dann ohne Wahlkampf zu den am 2. Mai beginnenden Arbeitskammerwahlen antreten müsste. So betont auch AUGE-Sprecher Markus Koza gegenüber c’t: "Wir werden nicht auf unsere Plakate mit Gates verzichten und abwarten, wie Microsoft reagiert." Ein Kommentar von Microsoft Österreich war bislang nicht zu erhalten. (atr)