Internationales Abkommen zum Verbot autonomer Kampfroboter gefordert

Befürworter von Abkommen zum Verbot von Landminen und Streubomben richten sich auf neue Ziele aus.

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Von
  • Florian Rötzer

Roboter wie HUMI ("Humanitarian Demining") werden gebraucht, um Landminen zu finden. Sie können so doppelt Menschenleben schützen. Die britische Initiative Landmine Action, die für ein weltweites Abkommen zum Verbot von allen Landminen eintritt, fordert überdies ein Verbot von Streubomben. Wie New Scientist berichtet, will die Organisation den Kampf gegen Landminen und Streubomben nun auch auf militärische Kampfroboter erweitern.

Damit würde erstmals eine Kampagne gegen die Robotertechnologie gestartet. Landmine Action will autonome Kampfroboter durch ein ähnliches Abkommen untersagen wie das Ottawa-Abkommen von 1997, das Antipersonenminen verbietet und mittlerweile von über 150 Ländern ratifiziert wurde.

Bislang würden Kampfroboter noch ferngesteuert und so auch ihre Waffen von Menschen bedient. Wenn autonome Roboter aber selbst entscheiden, wann und auf wen sie feuern, dann seien diese mit der neuen Generation von Streubomben (sensor fuzed) vergleichbar, sagt Richard Moyes, Direktor für Politik und Forschung von Landmine Action. Diese suchen mit Infrarotsensoren den Boden nach Hitzequellen ab. Werden keine entdeckt, explodieren sie noch in der Luft, um nach dem Konflikt keine Menschen zu gefährden. Diese Entscheidung wird nicht mehr von einem Menschen getroffen – und das sei bei autonomen Kampfrobotern auch so: "Unser Anliegen ist es, dass nicht Sensoren, sondern Menschen die Entscheidungen zum Feuern treffen. Ganz ähnlich wollen wir keine Roboter, die Entscheidungen über Kämpfende und Zivilisten fällen." (fr)