Apple führt angeblich schwarze Liste für iPhone-Anwendungen

Laut Jonathan A. Zdziarski soll Apple einen Blacklist-Mechanismus im iPhone integriert haben, der nicht erwünschte Programme sperrt. Zu der Frage, ob die Funktion überhaupt genutzt wird, wollte Apple sich nicht äußern.

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Von
  • Andreas Beier

Buchautor Jonathan A. Zdziarski, der iPhone-Hackern auch unter dem Namen "NerveGas" bekannt ist, hat im Betriebssystem von Apples iPhone einen verdächtigen Link entdeckt. Ruft man ihn mit einem Webbrowser auf, erhält man eine kleine Datenstruktur, die unter anderem einen Listeneintrag mit dem Namen "BlackListedApps" enthält.

Zdziarski nimmt dies laut iPhone Atlas zum Anlass für Spekulationen, ob Apple möglicherweise einen Mechanismus in das Handheld-Betriebssystem eingebaut hat, das unerwünschte installierte Anwendungen lahmlegt. Bisher ist allerdings noch nicht einmal klar, ob das System diesen Link überhaupt aufruft oder welche Funktion Apple dafür vorgesehen hat. Die Datenstruktur auf dem Apple-Server enthält bisher nur einen Dummy-Eintrag. Apple wollte die Blacklist-Funktion auf Nachfrage von heise online nicht kommentieren.

Anwendungen, die über den Apple-Online-Laden App Store vertrieben werden, müssen mit einem digitalen Zertifikat des Entwicklers signiert sein. So lässt sich jederzeit zweifelsfrei herausfinden, wer der Urheber einer Anwendung ist – etwa, wenn sie durch fehlerhafte Programmierung die Stabilität des Gerät gefährdet oder offensichtlich Daten löscht oder stiehlt. Zu einem Mechanismus, um Zertifikate ungültig zu machen und Anwendungen die Startberechtigung zu entziehen, hat Apple nichts verlauten lassen.

Bislang hat Apple einigen Anwendungen die Aufnahme in den App Store verweigert, wenn die Entwickler offenkundig gegen bekannte Lizenzbestimmungen verstoßen haben. Apple weigert sich beispielsweise schon, eine kostenlose Anwendung zu akzeptieren, wenn der Entwickler in der Beschreibung auf eine kostenpflichtige Vollversion hinweist. Fälle, dass eine bereits installierte Anwendung lahmgelegt wurde, sind nicht bekannt. (adb)