Kartellamt will Prüfung der E-Plus-Übernahme an sich ziehen

"Dass ein solcher Zusammenschluss [von E-Plus und O2] erhebliche Folgen für den Wettbewerb hätte und in all seinen Facetten genau geprüft werden muss, liegt auf der Hand", meint der Chef des Bundeskartellamts.

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Von
  • dpa

Das Bundeskartellamt will die Prüfung der E-Plus-Übernahme durch Telefonica Deutschland (O2) an sich ziehen. Den geplanten Kauf von Kabel Deutschland durch den Mobilfunker Vodafone überlässt die Behörde hingegen der Europäischen Kommission. Durch den E-Plus-Deal würde sich der deutsche Mobilfunkmarkt von vier auf drei Anbieter verengen. "Dass ein solcher Zusammenschluss erhebliche Folgen für den Wettbewerb hätte und in all seinen Facetten genau geprüft werden muss, liegt auf der Hand", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt der Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Für die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone sieht Mundt hingegen keine Hürden. "Wir sind zu der Einschätzung gekommen, dass die Voraussetzungen für einen Verweisungsantrag nicht erfüllt sind, und werden darauf verzichten." Vodafone hatte seine Kaufpläne vor wenigen Tagen bei der Europäischen Kommission in Brüssel angemeldet. Zwar betreffe die Fusion nur den deutschen Markt – das Kartellamt sehe aber nicht die Gefahr, dass es zu größeren Wettbewerbsbeeinträchtigungen kommen werde, meinte Mundt. "Nach erster, vorläufiger Bewertung unsererseits ist das ein eher komplementärer Zusammenschluss." (jk)