Grundschullehrer mit Mikrofon

In den USA sehen Experten die Ausstattung der Klassenräume mit Anlagen für mikrofonunterstützten Unterricht bereits als den "bedeutendsten Wechsel in der Technisierung von Unterrichtsräumen seit dem Computer".

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Von
  • Thomas Pany

Drahtlose Mikrofone, die am Hals von Grund- und Vorschullehrern baumeln, Siebenjährige, die ihre Antworten auf Fragen des Lehrers in Handmikrofone sprechen wie Gäste einer TV-Quizshow – ist das die kommende technische Revolution auch an unseren Bildungsstätten für die Kleinsten? Der Trend zum Showmastermikrofon für Lehrpersonal kommt aus den USA. Laut Washington Post könnte es sich dabei um "den bedeutendsten Wechsel in der Technisierung von Unterrichtsräumen seit dem Computer" handeln. Angesprochene Lehrer zumindest zeigten sich von der Aufrüstung mit den Infrarot-Mikros beeindruckt. Sie hätten nicht länger mit Kehlkopfentzündungen und daraus folgender Heiserkeit zu kämpfen.

Die Schul- und Klassenzimmer in den USA sind anscheinend sehr laut geworden: Die Zeitung zitiert dafür "das Summen von Neonlampen, ratternde Klimaanlagen", den Geräuschpegel von Schülern, und den Halleffekt von untapezierten Betonwänden und Böden ohne Teppich. Um 10 Dezibel müsse der Lehrer lauter sein als das Umgebungsgeräusch, um effektiv zu sein, errechneten Audiologen. Mit der normalen, technisch nicht unterstützten Stimme sei dies auf Dauer nur mit großen Schwierigkeiten und gesundheitlichen Schäden zu leisten. Da Studien zudem Effektivität und Erfolg des mikrofonunterstützten Unterrichts belegen, investiert man jetzt in Prince George's County in Maryland eine Million Dollar jährlich in die bessere Ausstattung von Unterrichtsräumen schon für die Allerjüngsten.

398 Unterrichtszimmer in Kindergärten (Vorschule) sind bereits mit einer solchen Anlage ausgestattet, folgen sollen nun 505 Unterrichtsräume an Grundschulen. Denn, so argumentieren die Experten, was für Erwachsene in Seminarräumen erprobt ist, kann für Kinder auch nicht schlecht sein. ()