MakerBot verkauft 3D-Scanner "Digitizer"

Scannen, drucken, kopieren: Der New Yorker Hersteller stellt seinem 3D-Drucker Replicator ein Gegenstück zur Seite. Der Scanner erzeugt mit Lasern und einer Kamera digitale Abbilder von physischen Gegenständen.

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Von
  • Philip Steffan

MakerBot, Hersteller von Desktop-3D-Druckern, nimmt ab sofort Bestellungen für den 3D-Scanner "Digitizer" an. Das Gerät scannt mit zwei Lasern und einer Kamera Objekte ein, die in Höhe und Durchmesser 20 Zentimeter nicht überschreiten. Der Scanner wird bei MakerBot in New York gefertigt und kostet 1400 US-Dollar plus Steuern, die Auslieferung beginnt in sechs Wochen.

CEO Bre Pettis hatte den Scanner erstmalig auf der SXSW im März 2013 angekündigt. Das Schreibtischgerät hat eine an einen Plattenspieler erinnernde Drehscheibe, auf der das einzuscannende Objekt rotiert. Eine volle Umdrehung entspricht 800 Abtastschritten, die Detailauflösung soll bei 0,5 Millimetern liegen.

Sieht aus wie futuristische DJ-Hardware, kopiert aber die Außenhülle von handballgroßen Objekten in den Computer: Der MakerBot Digitizer.

Ein Scanvorgang dauert laut MakerBot rund zwölf Minuten. Die mitgelieferte Software MakerWare for Digitizer (Windows/OS X/Linux) soll die dabei erzeugte Punktwolke innerhalb weniger Sekunden in ein 3D-Mesh ohne Löcher umwandeln und nicht zum Objekt gehörende Punkte automatisch eliminieren. Das digitale Modell soll sich ohne Nachbearbeitung zum Ausdruck mit einem 3D-Drucker eignen. Der Export findet im offenen STL-Format statt, der Digitzer lässt sich also auch mit anderen Druckern als MakerBots Replicator einsetzen.

Prinzipbedingt eignet sich das Scanverfahren am besten für feste, matte, nicht schwarze Gegenstände. An zu dunklen oder spiegelnden Oberflächen werden die Laserlinien verschluckt oder zu stark reflektiert. Solche Objekte müssen vor dem Scan lackiert oder mit einem Puder bestäubt werden. Der Digitizer scannt nur Konturen, nicht die Farbe der Oberfläche.

Mit demselben Verfahren, jedoch nur einem Laser, arbeitet beispielsweise auch der 3D-Scanner FabScan, den man für rund 100 Euro selbst bauen kann. Eine Aufbauanleitung für das an der RWTH Aachen entstandene Open-Hardware-Projekt ist in c't Hardware Hacks, Ausgabe 1/2013 abgedruckt. (phs)