Strom sparen mit Google

Der Suchmaschinenbetreiber bastelt an einer Plattform, die Privathaushalten helfen soll, den eigenen Stromverbrauch zu analysieren und zu reduzieren. Die Software ist fast fertig, die Stromversorger muss Google allerdings noch als Partner ins Boot holen.

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"Wenn man etwas nicht messen kann, kann man es nicht verbessern" – diese Worte des irischen Physikers Lord Kelvin nutzt Google als Motto für sein Projekt PowerMeter, das zurzeit in einer nichtöffentlichen Beta-Phase läuft. Hinter PowerMeter verbirgt sich eine Software für Nutzer von iGoogle. Wer mag, kann sich damit Informationen von digitalen Stromzählern in Echtzeit auf der Startseite anzeigen lassen.

Laut einem Investitionsplan der Obama-Regierung (PDF-Datei) sollen die US-Stromversorger in den kommenden drei Jahren in mindestens 40 Millionen Haushalten digitale Stromzähler installieren. Verabschiedet wurde dieses Konjunkturpaket allerdings noch nicht. In Deutschland wurden bereits in mehreren tausend Privathaushalten digitale Zähler installiert, Teilnehmer eines EnBW-Pilotprojekts können ihre Verbrauchsdaten online einsehen – genau dies erlaubt auch Googles PowerMeter.

Das Tool helfe bestens beim Stromsparen, verspricht Google. Nutzer könnten den Verbrauch einzelner Geräte isoliert betrachten und auf diese Weise zum Beispiel feststellen, wie viel Strom sie sparen, wenn sie die Zieltemperatur ihrer Klimaanlage um ein Grad verändern.

Voraussetzung ist freilich, dass die Stromzähler die Verbraucher einzeln erfassen können, weshalb Google Partnerschaften mit Zählerherstellern und Stromversorgern eingehen will. Branchenkenner merken unterdessen an, dass Google als Neuling im Stromgeschäft wichtiges Know-how fehle und auf solche Partnerschaften zwingend angewiesen sei.

Direkte Rückmeldungen über den Stromverbrauch haben laut einer an der Universität Oxford entstandenen Studie (PDF-Datei) in bisherigen Projekten für Verbrauchssenkungen zwischen 5 und 15 Prozent gesorgt. (cwo)