Studie: Internetnutzung während des Fernsehens stagniert

Die wachsende Nutzung des Internets beeinflusst den Fernsehkonsum der Menschen in Deutschland nicht, wie eine aktuelle Studie ergab. Der vielfach angenommene Trend zum Zweitbildschirm stagniert.

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Die private Internetnutzung kommt einer aktuellen Studie zufolge auch weiterhin nicht an die durchschnittliche Zeit heran, die die Menschen in Deutschland vor dem Fernseher verbringen. Die im Netz verbrachte Zeit stieg demnach zwar von rund 50 Minuten täglich im Jahr 2008 auf aktuell 80 Minuten, ermittelte das Marktforschungsinstitut TNS Infratest. In allen Altersgruppen sehen die Befragten nach eigener Einschätzung aber seit längerem konstant um die 160 Minuten pro Tag fern.

In 12 Minuten der TV-Nutzungszeit wird gleichzeitig im Internet gesurft

(Bild: TNS Infratest )

Die Industrie geht seit längerem davon aus, dass neben dem Fernsehen zunehmend auch parallel ein zweiter Bildschirm für den Zugang ins Netz genutzt wird ("Second Screen"). So hatte beispielsweise Microsoft Advertising ermitteln lassen, dass 69 Prozent der Verbraucher einen Second Screen nutzen. In der Tat werde parallel zum Fernsehen auch im Netz gesurft, berichtet nun TNS. Dies täten 28 Prozent der 14- bis 64-Jährigen gelegentlich. Das sei aber ein Wert, der seit 2010 auf dem gleichen Niveau stagniere.

"Die Parallelnutzung entwickelt sich weit weniger dynamisch, als es die gegenwärtige Diskussion um die Nutzung von First und Second Screen vermuten lässt", sagte Andrea Geißlitz von TNS Infratest. Lediglich 12 Minuten nutzten die Befragten nach eigener Einschätzung beide Medien gleichzeitig. Das heißt, über 90 Prozent der TV-Nutzungszeit finde ohne Internet statt.

68 Prozent der Parallelnutzer kommunizierten neben dem Fernseher per E-Mail oder Chat, 21 Prozent tauschten sich in Sozialen Netzwerken aus. 28 Prozent nutzten die zusätzlichen Informationen zu den TV-Sendungen im Internet, 26 Prozent informierten sich eingehender über Produkte aus der TV-Werbung.

Die Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Gemeinschaftsstudie der ARD-Werbeabteilung, der Deutschen Telekom, IP Deutschland, Vodafone sowie dem ZDF. Dafür wurden 1503 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren in Deutschland befragt. (mit Material der dpa) / (anw)