Intel veröffentlicht C++-Compiler für Android

Der Chip-Hersteller sieht als Einsatzszenario für den neuen und erst einmal kostenlosen Compiler vorrangig Apps mit größeren Anforderungen an die Performance, etwa Spiele, für die gerade deswegen Androids Native Development Kit verwendet wird.

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Von
  • Alexander Neumann

Intel hat einen C/C++-Compiler für das mobile Betriebssystem Android veröffentlicht. Entwickler sollen ihn unter Linux-Systemen verwenden können, um Apps für Android-Geräte mit Intel-Prozessoren zu erstellen. Der Compiler verwendet die Version 4.6 des GCC, die zudem Bestandteil der ebenfalls genutzten Entwicklerwerkzeuge von Androids Native Development Kit (NDK) sind, und ergänzt die GNU Compiler Collection um Intel-eigene Erweiterungen.

Der Chip-Hersteller sieht als Einsatzszenario für seinen Compiler vorrangig Apps mit größeren Anforderungen an die Performance, so etwa Spiele, für die gerade deswegen das NDK verwendet wird. Die meisten Android-Apps sind in Java-Code geschrieben, der durch Androids virtuelle Maschine Dalvik in durch andere virtuelle Maschinen ausführbaren Code umgewandelt wird. Für die steigende Zahl an mit HTML5, JavaScript und anderen Webtechniken erstellten Apps wird zudem gar kein Compiler benötigt. Intel will diese Entwicklergruppen laut FAQ gar nicht abwerben, sondern sieht eine eigene Zielgruppe für seinen Compiler.

Die Einführung des Compilers ist insofern bemerkenswert, dass die meisten Prozessoren in Android-Geräten auf der ARM-Architekur basieren. Entwickler erhalten also eine Option, statt für ARM-basierte Android-Geräte Apps für Devices mit Intel-Prozessoren wie die mobile Atom-Linie zu entwickeln. Der Intel C++ Compiler v13.0 for Android OS – so die korrekte Bezeichnung – gibt derzeit nur Code für Android 4.0 oder höher (Ice Cream Sandwich und Jelly Bean) aus. Andere Betriebssysteme wie Windows, Mac OS X oder ein Desktop-Linux sind außen vor.

Der Compiler wird für eine begrenzte Zeit kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt. Dafür müssen sich Entwickler alllerdings registrieren. Das Unternehmen hofft darüber hinaus, dass sich eine Community rund um den Compiler bildet, die Vorschläge für Erweiterungen unterbreitet und Fragen im Forum zum Compiler mit beantwortet. (ane)