Innenministerium sieht große Vorteile der "Polizei-Cloud"

Seit Dezember 2012 arbeitet die rheinland-pfälzische Polizei mit Cloud Computing. Da Software seither zentral bei zwei Rechenzentren liegen, lassen sich Kosten sparen. Das Zwischenfazit fällt aus Sicht des Ministeriums positiv aus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 70 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Ein gutes halbes Jahr nach Einführung einer neuen Netzwerktechnik für die rheinland-pfälzischen Polizei zieht das Innenministerium ein positives Fazit. "Wir sind sehr froh, dass wir das haben", sagte ein Sprecher des Ministeriums in Mainz. Die "Polizei-Cloud" habe große wirtschaftliche Vorteile. So habe die Polizei die Zahl der Server von 208 auf 126 reduzieren können – das alleine spare 82.000 Euro Stromkosten pro Jahr.

Auch für Software wird jetzt weniger Geld fällig, technischer Aufwand entfällt. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag hervor. Seit Dezember 2012 nutzt die Polizei das Cloud Computing umfassend. Dabei werden Speicherplatz, Rechenkraft, Programme und andere computergestützte Dienste nicht mehr auf einem lokalen Rechner bereitgehalten, sondern als Dienstleistung über das Internet.

Die Software für Polizisten liege nun zentral bei zwei Rechenzentren in Mainz, erklärte Matthias Bongarth, Geschäftsführer des Landesbetriebs Daten und Information (LDI). Über schnelle Datenleitungen sind die zentralen Server mit den Computern der Dienststellen verbunden. Für die konkrete Arbeit der Polizisten etwa mit E-Mails oder bei einer Fahndung ändere sich dabei nichts. "Es war das Ziel der Sache, dass der Polizist es nicht merkt", sagte Bongarth.

Das System ist nach Anforderungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert. Ein fremder Zugriff auf die Daten sei nicht möglich, weil die Rechenzentren isoliert und gesichert seien, sagte Bongarth. "Wir nutzen keinerlei Komponenten von Drittfirmen oder aus dem Internet."

Aus Sicht des Datenschutzes ist die alleinige Verantwortung des Landesbetriebs positiv, teilte Helmut Eiermann mit, Technikleiter beim Landesdatenschutzbeauftragten. Wichtig sei auch eine klare Regelung für die Zugriffe, so dass auch von Seite der Polizei kein Missbrauch möglich ist. Nach und nach sollen auch die Netzwerke anderer Behörden im Land in eine Cloud wandern. Mit der saarländischen Polizei bestehe bereits eine Zusammenarbeit, sagte Bongarth. (anw)